Auch Bürgerblock gegen höhere Kita-Gebühren: „Mittelfristig Elternbeiträge ganz abschaffen“
Auch der Unabhängige Holzwickeder Bürgerblock (BBL) unterstützt das Bestreben der Kita-Eltern und fordert eine Aussetzung der geplanten Gebührenerhöhung mit dem mittelfristigen Ziel der kompletten Abschaffung der Kita-Beiträge für Eltern.
Der BBL ist zwar nicht auf Kreisebene vertreten. „Wir werden im Ausschuss für Jugend, Familie, Senioren und Soziales politisch dieses Ziel verfolgen und uns für das Erreichen stark machen“, kündigt Peter Schramm, BBL-Ratsmitglied, an.
„Jeder hat das Recht auf Bildung. Die Bildung ist unentgeltlich, …“ (Art. 26). So hat es auch die UN-Vollversammlung schon 1948 formuliert, begründet Peter Schramm die Haltung des BBL. „Was für die Bildung gilt, das sollte erst recht für die Erziehung unserer kleinsten und wertvollsten Mitmenschen gelten!“
Land muss beitragsfreie Finanzierung vorantreiben
Daher müsse sich die schwarz-grüne Landesregierung schnellstens auf den Weg machen, um die beitragsfreie Finanzierung der Kitas in NRW voranzutreiben. Gleiches gelte für den Kreis Unna: „Eine moderate Erhöhung der Beiträge, die bei genauem Hinsehen, wie Eltern nachgerechnet haben, in manchem Fall gar nicht so moderat ausfällt bei einer mehr als 65-prozentigen Steigerung, das kann nicht zielführend auf gleiche Bildungschancen hinauslaufen“, so Schramm weiter.
„Hier wird durch Ausgrenzung derer, die sich den Elternbeitrag nicht mehr leisten können, das Ziel von Chancengleichheit schon im Anfangsstadium verfehlt.“ Es könne auch kein politischer Wille sein, dass ein Elternteil in Teilzeit oft mehr als die Hälfte seines Einkommens für eine Kinderbetreuung bereitstellt, die Voraussetzung dafür ist, dass eine Arbeit überhaupt aufgenommen werden kann.
„Es scheint, als müssten sich die Bürgerinnen und Bürger dem System anpassen, als dass das System an die Lebensumstände der Menschen angepasst wird“, so der BBL-Sprecher.
Frank B.
Selbstverständlich hat die UN-Bildungscharta Recht, wenn sie Zugang zu kostenloser Bildung fordert.
Leider sind wir in Deutschland noch Lichtjahre davon entfernt. Die sogenannte Lernmittelfreiheit im schulischen Kontext ist z.B. eine Farce, wenn pro Kind und Schuljahr insgesamt einige hundert Euro zur Finanzierung des Schulbücher und -materialien von den Erziehungsberechtigten aufzubringen sind. Ganz zu schweigen von den Kosten für Klassenfahrten etc.
Frühkindliche Bildung ist wichtig und es ist wünschenswert, dass alle Bildungsteile (KiTa, Schule, Ausbildung und Studium) kostenfrei sind. Solange das aber noch nicht einmal für die gesamte Schullaufbahn der Kinder und Jugendlichen gewährleistet ist, ist es durchaus zumutbar, mindestens für die U3-Betreuung entsprechend der Einkommenslage der Erziehungsberechtigten Beiträge zu erheben (und diese auch der allgemeinen Kostenentwicklung anzupassen).
Bob M.
Kurze Frage: hast du Kinder?
Steffen
Ich gebe Frank B. völlig recht. Selbst für Geschwisterkinder sollten Beiträge erhoben werden. Alles andere wäre ungerecht. Und ja, ich habe Kinder.