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Steine des Anstosses: Diese beiden Bänke und den Papierkorb hat die Gemeinde unter dem großen Baum an der Emscher südlich des Hofes Dudenroth aufstellen lassen. Der Platz ist ein beliebter Jugendtreffpunkt in der warmen Jahreszeit. (Foto: privat)

Anwohner sauer: Umstrittenen Ruhebänke am Hof Dudenroth schon aufgestellt

Steine des Anstosses: Diese beiden Bänke und den Papierkorb hat die Gemeinde unter dem großen Baum an der Emscher südlich des Hofes Dudenroth aufstellen lassen.  Der Platz ist ein beliebter Jugendtreffpunkt in der warmen Jahreszeit. (Foto: privat)
Steine des Anstosses: Diese beiden Bänke und den Papierkorb hat die Gemeinde unter dem großen Baum an der Emscher südlich des Hofes Dudenroth aufstellen lassen. Der Platz ist ein beliebter Jugendtreffpunkt in der warmen Jahreszeit. (Foto: privat)

Selten ist über einen so kleinen Antrag so groß und lange gestritten worden, wie über den der Fraktion „Die Partei“, eine Ruhebank auf einer gemeindlichen Grünfläche südlich des Hofes Dudenroth aufzustellen. Selbst jetzt in der Adventszeit, in der doch eigentlich über allen Wipfeln Ruhe einkehren sollte, regt sich noch Kritik: Denn der Beschluss, der nach langwierigen Diskussionen im Umweltausschuss endlich gefasst wurde, ist nicht so umgesetzt worden, wie er öffentlich beschlossen wurde.

Zum Hintergrund: Vor allem die unmittelbaren Nachbarn aus dem Hof Dudenroth und angrenzenden Häusern im Bereich Dudenrother Straße liefen gegen das Ansinnen Sturm, wieder eine Bank unter dem großen Baum an der Emscher aufzustellen, damit sich Jugendliche dort treffen können (Emscherblog berichtete). Das lauschige Plätzchen kennen die meisten Ur-Holzwickeder auch persönlich. Denn es ist schon seit vielen Generationen der Treffpunkt der Holzwickeder Jugend.

Zunächst sechsmonatige Testphase

Genau das ist aber aus Sicht der Kritiker das Problem: Schon vor Jahren hätte es dort schon einmal Bänke, sogar Spielgeräte und eine Blockhütte gegeben. Doch der Ärger und die Probleme zwischen den Jugendlichen und Anwohnern nahmen schließlich solche Ausmaße an, dass sich die Gemeinde entschloss, die Bänke, die Spielgeräte und auch alle andere Infrastruktur dort abzubauen und das Gelände der Natur zu überlassen.

Alteingesessene Anlieger befürchten deshalb, dass längst überwunden geglaubter Ärger durch das Aufstellen einer neuen Bank wieder aufflammen und die inzwischen gewachsene Naturidylle zerstört wird. Aber auch einige Politiker, wie Ratsherr Friedhelm Klemp (Die Grünen) lehnen es ab, am dem Standort eine neue Aufenthaltsqualität für einen Jugendtreff zu schaffen: Schon jetzt werden an dem schlecht einsehbaren Standort Drogen konsumiert, so Klemp. Diese Problematik werden nur noch verschärft, wenn die Gemeinde nun mehr Aufenthaltsqualität dort schaffe.

Trotzdem beschloss der Umweltausschuss mehrheitlich nach mehreren Sitzungen, Rücksprache mit dem Kreis Unna und intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema, zunächst versuchsweise für ein halbes Jahr eine Ruhebank und einen Papierkorb aufzustellen. Beginnen sollte der Versuch aber nicht sofort, sondern erst im Frühjahr, um einen realistischen Eindruck zu bekommen, wie es ausdrücklich im Ausschuss hieß.

Umsetzung entspricht nicht Beschlusslage

Trotzdem hat die Gemeinde inzwischen bereits nicht nur eine, sondern gleich zwei Bänke und einen Papierkorb aufstellen lassen, was nun die Kritiker wieder auf den Plan ruft. Sie führen zurecht an, dass „eigentlich etwas ganz anderes beschlossen worden“ sei: Eine zweite Bank, die Befestigung des Untergrunds und Aufstellung im Winter sei keine Beschlusslage.

Dass räumt auch die Politik ein, bei der Beschwerden der Anlieger inzwischen auch angekommen sind. „Den Fehler hat der Beigeordnete der Gemeinde auf seine Kappe genommen“, weiß SPD-Chef Michael Klimziak. Bei der Absprache mit dem Baubetriebshof sei es zu einem Missverständnis gekommen, habe Bernd Kasischke der Politik erklärt. 

Die SPD und wohl auch die übrigen Fraktionen halten den Fehler allerdings auch für verzeihlich. „Es wäre ja Unfug, die Bänke jetzt wieder abzubauen. So dramatisch ist das alles doch nicht. Bei diesen kalten Temperaturen setzt sich dort doch sowieso noch niemand hin.“  Wie das in der warmen Jahreszeit aussieht, werde der halbjährliche Versuch zeigen, der erst im Frühjahr beginnt.

Hof Dudenroth, Ruhebänke


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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