Aldi-Erweiterung: Umstrittene zweite Zufahrt nur vorläufig vom Tisch
Die geänderten Planunterlagen für den Einzelhandelsstandort Stehfenstraße werden aufgrund einer Änderung noch einmal bis einschließlich Montag (25. November) in der Gemeindeverwaltung (Technische Dienste) ausgelegt. Hintergrund der Änderung ist die geplante Erweiterung des Lebensmitteldiscounters Aldi.
Bekanntlich plant Aldi, die Filiale an der Stehfenstraße von aktuell ca. 800 m2 Verkaufsfläche abzureißen und mit rund 1 500 m2 am Standort neu zu errichten. Im Verfahren zur ersten Änderung des Bebauungs- bzw. Flächennutzungsplans hatte es bereits eine Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und Bürger gegeben, die zahlreiche Anregungen und Bedenken vorbrachten. Diese betrafen insbesondere auch die Verkehrs- und Entwässerungssituation nach der Erweiterung des Discounters.
Planunterlagen liegen erneut bis 25. November aus
Wie Holzwickedes Beigeordneter im Planungs- und Bauausschuss vor Ratssitzung am 10.Oktober dazu mitteilte, wird Aldi die Zufahrt zum Parkplatz behalten. Die umstrittene zweite Zufahrt zum Parkplatz ist gestrichen worden und soll zunächst nicht realisiert werden. Aldi wird der Gemeinde außerdem zehn Stellplätze für die Errichtung der geplanten P+R-Anlage zur Verfügung stellen. Wie Bernd Kasischke weiter erläuterte, kann Aldi nach dem von der Gemeinde beabsichtigten Durchstich mit der P+R-Anlage die zweite Zufahrt zum Parkplatz vor der Filiale doch noch „im Wege einer Ausnahmeregelung“ bekommen. „Das kann so sein, muss aber nicht. Dazu bedarf es der Zustimmung der Gemeinde“, so Kasischke im Planungs- und Bauausschuss.
Die geänderten Planunterlagen liegen nunmehr bis 25. November in den normalen Dienststunden der Bauverwaltung aus. Auch Anregungen und Bedenken können dagegen noch vorgebracht werden.
Zusätzliche Versiegelung von rd. 900 m2 „in Summe positiv“
Bedenken hatten Anlieger vor allem auch gegen die Entwässerungssituation nach der Erweiterung der Aldi-Filiale vorgebracht: Immerhin vergrößert sich die versiegelte Fläche durch die Erweiterung enorm – konkret um 873 m2. Schon jetzt, so die Anwohner, sei bei stärkeren Regenfällen zu beobachten, dass Regenwasser vom Dach der bestehenden Aldi-Filiale nicht ordnungsgemäß ablaufen könne. Da die Straßenabflüsse im Bereich der Stehfenstraße keine ausreichenden Kapazitäten besitzen, würden bereits die angrenzenden privaten Grundstücksflächen und auch Keller überflutet. Diese Situation, so die Befürchtung der Bürger, werde sich durch die zusätzliche enorme Versiegelung verschlimmern.
Derartige Bedenken führten jedoch nicht zu einer Änderung der Planung: Vielmehr verwies die Verwaltung darauf, dass die rd. 900 m2 zusätzliche Versiegelung zulässig sei. „Durch die Einstaukapazitäten auf dem Vorhabengrundstück“ ergeben sich auch „zeitliche Verzögerungen in der Abgabe der Regenspenden“ an das öffentliche Kanalnetz. Mit anderen Worten: Der Kanal von der Aldi-Filiale bis an öffentliche Kanalnetz hat auch die Funktion einer Regenrückhaltung, auf die man verzichtet. „Mögliche Überflutungen, die durch das Vorhaben bedingt sein mögen, werden künftig grundsätzlich vermieden“, so die Verwaltung. Abgesichert sei diese Auffassung und Entwässerungssituation durch ein Gutachten, das keinerlei Bedenken enthält und die zusätzliche Versiegelung und Auswirkungen der Planung sogar „in der Summe positiv“ bewertet.
Aldi, Planungs- und Bauausschuss
Eugen
Der Durchstich vom Norden zum Bahnhof halte ich für zwingend notwendig.