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Da die Küken (noch) in ihrem Käfig im Flur des HEV-Kindergartens stehen, haben die Kinder -- hier mit Leiterin Anna Fechner (r.) -- einen engen Kontakt zu ihren neuen Mitbewohnern. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)

Acht fiepsende Küken erobern die Herzen aller im HEV-Kindergarten im Sturm

Da die Küken (noch) in ihrem Käfig im Flur des HEV-Kindergartens stehen, haben die Kinder -- hier mit Leiterin Anna Fechner (r.) -- einen engen Kontakt zu ihren neuen Mitbewohnern. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)
Da die Küken (noch) in ihrem Käfig im Flur des HEV-Kindergartens stehen, haben die Kinder — hier mit Leiterin Anna Fechner (r.) — einen engen Kontakt zu ihren neuen Mitbewohnern. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Drei Wochen lang waren die Kinder und Erzieherinnen des HEV-Kindergartens guter Hoffnung. Vergangene Woche war es dann endlich soweit und die jüngsten Bewohner der Einrichtung erblickten das Licht der Welt: Acht kleine Küken schlüpften im Brutkasten und krabbeln und piepsen sich seitdem in die Herzen aller kleinen und großen Mitbewohner der Einrichtung.

Vor allem Jenny Wegfraß hat die Küken in ihr Herz geschlossen. „Ich bin die Mutterglucke hier“, sagt die Erzieherin nicht ohne Stolz. Tatsächlich hat sich Jenny Wegfraß schon in den Wochen, in denen die bebrüteten Eier in einem Brutkasten im HEV-Kindergarten aufbewahrt wurden, intensiv um sie bemüht. „Sie ist auch an den Wochenenden gekommen, um die Temperatur im Brutkasten zu kontrollieren und hat sogar mit den Eiern gesprochen, als das erste Klopfen zu vernehmen war“, berichtet Kita-Leiterin Anna Fechner. „Es heißt ja, dass man die Küken so auf seine Stimme prägen kann.“ Tatsächlich scheinen die Küken auf die Stimme von Jenny Wegfraß zu reagieren. „Auf jeden Fall hat Jenny die Küken richtig in ihr Herz geschlossen“, schmunzelt Anna Fechner.

An den Wochenenden versorgen Eltern die Hühner

Ebenso klar ist, dass auch die Kinder die acht Küken lieben und gar nicht genug von ihnen bekommen können. Noch ist es zu kalt draußen für die flauschigen Fiepser. Deshalb ist im großen Flur ein Käfig aufgebaut, in dem die Küken alles finden, was sie brauchen, um prächtig zu gedeihen. „Aber auch unsere Kinder können sie hier viel besser sehen als draußen.“

Im Garten des HEV-Kindergartens gibt es schon seit einigen Jahren ein großes Hühnerhaus, in dem derzeit sieben erwachsene Hühner wohnen. „Alles Hennen“, erläutert Anna Fechner, „einen Hahn haben wir nicht.“ Damit dürfte auch klar sein, warum die Küken nicht von den Hennen aus dem Hühnerhaus stammen.

Geflügelzuchtverein Iserlohn unterstützt Projekt

Für das „Küken-Projekt“ hat der HEV-Kindergarten vom Geflügelzuchtverein Iserlohn ein paar bebrütete Eier bekommen und auch eine teure Brutmaschine leihen können. So erklärt sich übrigens auch, warum die Küken – bis auf eine Ausnahme – nicht gelb, sondern dunkelbraun bis schwarz gefärbt sind. „Die bebrüteten Eier waren alle von unterschiedlichen Züchtern“, meint Anna Fechner. „Wir wissen darum gar nicht, wie die Küken aussehen werden, wenn sie groß sind.“

Selbstverständlich ist das Küken-Projekt vorher mit allen Mitgliedern der HEV-Familie abgestimmt worden, betont die Leiterin. „Wir haben ein Team aus fünf Erzieherinnen gebildet, die sich unter der Woche gemeinsam mit den Kindern um die Küken kümmern. An den Wochenenden kommen Eltern mit ihren Kindern und versorgen die Hühner.“ Dazu liegt eine Liste aus, in die sich die Eltern eintragen können. Zur Belohnung dürfen sie frisch gelegte Frühstückseier mit nach Hause nehmen. „Das ist bei unseren Eltern sehr beliebt. Darum ist die Liste immer ganz gut gefüllt“, meint Anna Fechner.

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Küken schlüpften in der Brutmaschine

Weil die Küken nicht von den Hennen im Hühnerhaus, sondern aus der Brutmaschine kommen, waren die Kinder viel intensiver in den Entstehungsprozess vom Ei bis zum Küken beteiligt. „Draußen würden die Kinder die Küken kaum zu Gesicht bekommen, weil sie fast immer unter den Hennen gewesen wären“, erläutert Anna Fechner. „So konnten sie in der Brutmaschine beobachten, wie die Eier zum ersten Mal wackelten und sich daran etwas bewegt hat.“ In dem großen Käfig im Flur steht ein Wärmepilz als Ersatzglucke, unter den die Küken schlüpfen können, um sich zu wärmen.

Vor dem Käfig an der Wand haben die Erzieherinnen für die Kinder Informationen und Bilder aufgehängt, wie aus einem Ei ein Küken entsteht sowie ein Kalender mit der Brutzeit. Und siehe da: Die Küken hielten sich sogar daran. „Sie sind wirklich ganz pünktlich geschlüpft, bis auf ein Küken sogar alle während der Kitazeit. So konnten unsere Kinder auch das Schlüpfen miterleben“, freut sich Anna Fechner.

„Wenn die Küken groß sind, können wir herausfinden, ob Hähne darunter sind. Die Hennen wollen wir behalten und mit unseren alten Hühnern vergesellschaften.“ Die Hähne nehmen die Züchter des Geflügelzuchtvereins Iserlohn wieder zurück, genau wie die nur geliehene Brutmaschine. Sollten sich die jungen Hennen mit den inzwischen schon etwa sechs Jahre alten Hennen nicht vertragen, würde der Geflügelzuchtverein auch die jungen Hennen zurücknehmen.

Doch in diesem Fall würden ganz sicher einige Tränen im HEV-Kindergarten fließen…

HEV-Kindergarten, Küken


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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