Schwierige Zeiten für Eltern in Holzwickede: Höhere Elternbeiträge nur vertagt und viel zu wenig Kita-Plätze
Dass es nach dem Beschluss des Kreistages am Dienstag (28.3.) zumindest in diesem Jahr keine Erhöhung der Kita-Gebühren für die Eltern in Holzwickede geben wird, ist auch von der Fraktionsvorsitzenden der Grünen in Holzwickede mit Genugtuung zur Kenntnis genommen worden. „Worum es uns aber vor allem geht, ist die schwierige Situation mit den Kita-Plätzen“, sagt Susanne Werbinsky.
Trotz des Rechtsanspruchs von Eltern auf einen Kindergartenplatz fehlen in der Emscherquellgemeinde aktuell 38 Kita-Plätze für Kinder über drei Jahre (Ü3). Weitere 72 Kinder unter drei Jahren (U3) haben ebenfalls noch keinen Kita-Platz. Diese Zahlen wurden von Katja Schuon, Leiter des Fachbereichs Familie und Jugend beim Kreis Unna, im Jugendhilfeausschuss des Kreises am 15.3. genannt. Im vergangenen Jahr war die Nachfrage noch deutlich geringer: Danach wurden laut Kreis-Statistik zwar auch schon 51 U3-Plätze, aber nicht ein einziger Ü3-Platz gesucht (Stand: März 2022)
Kritik am Fachbereich für Familie und Jugend
„Diese Situation stört noch mehr als die geplante Erhöhung der Elternbeiträge“, meint Susanne Werbinsky und kritisiert: „Es sind einfach zu viele Eltern in Holzwickede unversorgt, vor allem im U3-Bereich. Da hätte der Kreis viel früher reagieren müssen.“ Dass es in der Emscherquellgemeinde einige Neubaugebiete gab, in die erfahrungsgemäß auch viele junge Familie ziehen, hätte den Kreis nicht überraschen dürfen. „Natürlich hat es der Kreis auch bei den Kita-Beiträgen zehn Jahre lang versäumt, eine moderate Anpassung vorzunehmen, was man jetzt nachholen will“, so die grüne Fraktionschefin weiter.
„Hinzu kommt, dass es ja nicht nur an Einrichtungen fehlt, sondern auch an Personal. Das macht die Situation insgesamt sehr schwierig für junge Familien in diesen Baugebieten. Vor allem, wenn beide arbeiten müssen, um das neue Haus zu finanzieren.“
Susanne Werbinsky kann auch aus eigener Erfahrungen berichten: „Ich musste auch selbst schon als Oma einspringen, weil die Kita meines Enkelkindes geschlossen werden musste, weil es keinen Ersatz für krankheitsbedingte Ausfälle des Personals gab.“
Kreis sorgt zum 1. August für Entlastung
Wie der Fachbereich Familie und Jugend die aktuelle Unterversorgung von mehr als 100 fehlenden Kita-Plätzen in der Emscherquellgemeinde angehen will, erläuterte Katja Schuon im Jugendhilfeausschuss und auch noch einmal im Gespräch mit dem Emscherblog. Zum neuen Kindergartenjahr am 1. August soll es auf jeden Fall noch Entlastung durch weitere Plätze geben: Die AWO-Kita „Wühlmäuse“ wird zehn Kinder aufnehmen und in der Turnhalle der Einrichtung betreuen. Wie bereits bekannt wird die Kita „Wühlmäuse“ außerdem um zwei weitere Gruppen mit insgesamt 30 Plätzen erweitert, für die allerdings noch ein Anbau errichtet werden muss. „Die Aufnahme der zehn Kinder in der Turnhalle passiert schon vorab“, so Katja Schuon.
Im Vorgriff auf die Kita im Wohnpark Emscherquelle wurden bereits jeweils zwei Gruppen in den Containern an der Rausinger Halle sowie in der ehemaligen „Schatzkiste“ in Hengsen eingerichtet. In der „Schatzkiste“ soll nun zum 1. August noch eine weitere Gruppe eingerichtet werden.
Schließlich prüft der Kreis auch, ob in Holzwickede ein Waldkindergarten eingerichtet werden kann.
Info-Veranstaltung für Eltern Ende April
„Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Entlastung“, verspricht die Leiterin des Fachbereichs Familie und Jugend. „Ende April/Anfang Mai wird es auch noch eine Informationsveranstaltung für Eltern geben in Holzwickede geben.“
Mike
Was denken sich diese zuständigen Politiker mit ihren Frechheiten? Die Kita Plätze Mangelware, Preise für die Kitas unverfroren hoch, in der Schule fehlen mindestens 8000 Lehrer und die, die noch Dienst wahrnehmen, werden mit fragwürdigen Forderungen mürbe gemacht. Hier werden wieder einige Schnappatmung bekommen, aber jegliche Zahlungen für das Ausland müssten umgeleitet werden für die Interessen des Nachwuchses hier im Land.