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Um diese Tiere geht es: Allein 64 plattgewalzte Erdkröten zählten die Naturschützer heute auf einer 150 m langen Strecke der Wasserstraße. Ein Foto des Massakers ersparen wir unseren Lesern an dieser Stelle. (Foto: Thomas Griesohn-Pflieger)

Krötenmassaker an der Wasserstraße: NABU fordert endlich „kommunales Engagement“

Ganz schön groß: Die Erdkröte ist die größte Kröte in unseren Breiten. Ihre Goldaugen haben schon Shakespeare begeistert...
Um diese Tiere geht es: Allein 64 plattgewalzte Erdkröten zählten die Naturschützer heute auf einer 150 m langen Strecke der Wasserstraße. Ein Belgfoto des Massakers ersparen wir unseren Lesern an dieser Stelle. (Foto: Thomas Griesohn-Pflieger)

64 Krötenkörper plattgewalzt von Autoreifen zählt Naturschützer Thomas Griesohn-Pflieger vom NABU am Montagnachmittag (20. März) auf der Wasserstraße auf 150 Meter nur im Bereich des Mühlenteichs. Ein schrecklicher Anblick, der allen Naturfreunden nahe gehen muss. “Das geht nach Aussagen von lokalen Kennern seit Jahren so”, kritisiert Griesohn-Pflieger.

Da die Kräfte der wenigen NABU-Aktiven in der Emschergemeinde schon mit der Betreuung des Krötenschutzzaunes an der Steinbruchstraße (Schöne Flöte) gebunden sind, erwarten sie nun von der Gemeinde ein schnelles Handeln. Denn “Naturschutz darf nicht immer nur Lippenbekenntnis sein. Die Lage draußen ist prekär. Zeit zum Handeln.”

Neben den Gefahren auf der jährlichen Wanderung zu den Laichplätzen, das sind Weiher und Teiche, sind die Krötenbestände durch die Klimaänderungen ohnehin schon ausgedünnt. Dazu kommen neue Krankheiten, die durch die Globalisierung der Handelswege auch nach Deutschland gefunden, wie der Chytridpilz.

Praktischer Naturschutz ist Daseinsvorsorge

In einem Schreiben haben sich die Naturschützer jetzt an den Vorsitzenden des Umweltausschusses, Dominik Moldenhauer (Bürgerblock), gewandt und ein “kommunales Engagement” gefordert. Denn praktischer Naturschutz ist Daseinsvorsorge und damit auch kommunale Aufgabe. „Wie in anderen Kommunen bereits zu sehen, muss die Gemeinde hier vom Zuschauer zum Handelnden werden. Ein Krötenschutzzaun muss her und von der Gemeinde auf- und abgebaut sowie betreut werden”, fordern die Naturschützerinnen und -schützer.

Die NABU-Aktiven bieten der Kommune ihre Hilfe an: “Wir helfen gerne mit, aus dieser Schutzmaßnahme perspektivisch eine gemeinsam von Kommune und Bürger:innenschaft getragene Aktion zu machen. Aber jetzt ist keine Zeit mehr zu verlieren”, so Thomas Griesohn-Pflieger in dem Schreiben an die Umweltpolitiker. Bürger und Bürgerinnen, die helfen wollen, können sich auch direkt per E-Mail an den NABU wenden: natur-howi@birdnet.de

Krötenmassaker, Wasserstraße

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