Ein Jahr nach Beginn des Krieges in der Ukraine: Friedenskundgebung auf dem Marktplatz zum
Heute vor einem Jahr begann der Krieg in der Ukraine mit der russischen Invasion in der Ukraine. Anlässlich des Jahrestages des Kriegsbeginns fand – wie fast überall in Europa – auch auf dem Marktplatz in Holzwickede eine Friedenskundgebung statt. Etwa 80 bis 100 Holzwickeder waren trotz des schlechten Wetters gekommen, um ihrer Betroffenheit und Hoffnung auf ein baldiges Kriegsende zu verleihen.
Eingeladen hatten dazu der Ortsjugendring, das Zukunftsparlament sowie die örtlichen Glaubensgemeinschaften. Zu Beginn und auch später noch sang Kim Friehs, der sich selbst mit der Gitarre begleitete, einige Lieder. Die Ortsjugendring-Vorsitzende Jessica Kube erinnerte daran, dass in dem nun schon ein Jahr dauernden Krieg in der Ukraine bereits 7120 Zivilisten getötet und weitere 11.547 Zivilisten verletzt worden sind. Darüber hinaus wurden bis zu 100.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten sowie über 100 000 russische Streitkräfte getötet.
Kinder und Jugendliche leiden besonders
Anschließend wandte sich Matteo Weitner, der Vorsitzende Zukunftsparlaments, an die Umstehenden mit einer beeindruckenden Rede: Ihm war es wichtig vor allem an die Kinder und Jugendlichen zu erinnern, „die durch den Krieg ihr Zuhause, ihre Familie und ihre Zukunft verloren“ haben. Viele unschuldige Menschen hätten durch den Krieg ihr Leben verloren, doch die Kinder und Jugendlichen litten besonders unter den Auswirkungen dieses Krieges, erinnerte Matteo Weitner. Sie seien gezwungen in zerstörten Häusern und Wohnungen oder in Lagern zu leben. Ohne ausreichende Nahrung, Versorgung oder Bildungsmöglichkeiten. Umgeben von ständigem Kriegslärm, Gewehrfeuer und Explosionen sowie der Verlust von Angehörigen und Freunden „hinterlässt tiefe Wunde in ihrer Seele“. Viele dieser Kinder und Jugendlichen bräuchten dringend therapeutische Unterstützung.
„Wir alle haben eine Verantwortung und müssen dafür sorgen, dass sie psychologische Unterstützung und Bildung erhalten“, mahnte Matteo Weitner und fordert: „Wir müssen auch dafür sorgen, dass die Rechte dieser Kinder und Jugendlichen in den Friedensverhandlungen und den politischen Entscheidungen berücksichtigt werden.“ Unsere Verantwortung gehe aber noch viel weiter: „Wir müssen uns auch dafür einsetzen, dass der Krieg in der Ukraine endet und die politischen Ursachen angegangen und eine friedliche Lösung gefunden werden kann.“
Krieg ist eine „humanitäre Katastrophe“
Auch Holzwickedes Bürgermeisterin sprach ein paar Worte, bevor die mitgebrachten Kerzen zum Läutend er Friedensglocken der Kirche am Markt entzündet wurden. „Krieg ist eine humanitäre Katastrophe“, stellte Ulrike Drossel fest. Aus Verzweiflung und Angst vor dem Krieg in der Ukraine sind zahlreiche Menschen geflohen und auch die Gemeinde Holzwickede habe viele von ihnen aufgenommen. „Krieg ist eine humanitäre Katastrophe“, stellt die Bürgermeisterin fest. Eine Verhandlungslösung sei nicht in Sicht. „Was also können wir in Holzwickede tun? Wir können uns als Gemeinde bemühen, die zu uns kommen, so gut wie möglich aufzunehmen und zu unterstützen – finanziell und durch eine freundliche Willkommenskultur.“ Der Flüchtlingsinitiative, aber auch allen, die daran mitwirken, dankte die Bürgermeister herzlich.
„Darum bin ich glücklich, dass es so viele jungen Menschen in dieser Gemeinde gibt, die sehen, was in der Welt passiert, sich engagieren und Verantwortung übernehmen.“
– Bürgermeisterin Ulrike Drossel
Aber auch jeder Einzelne könne sich einbringen, so Ulrike Drossel und sichtlich bewegt fügte sie hinzu: „Darum bin ich glücklich, dass es so viele jungen Menschen in dieser Gemeinde gibt, die sehen, was in der Welt passiert, sich engagieren und Verantwortung übernehmen.“ Pünktlich um 18.24 Uhr begannen dann die Glocken der Kirche am Markt mit dem Friedensgeläut und die Teilnehmer der Kundgebung reichten das Licht zum Entzündeten ihrer mitgebrachten Kerzen weiter.