Spitzentreffen von Kreis und Landwirtschaft: Austausch fördert Verständnis
(PK) Die einen kümmern sich planend und schützend um viele Flächen – die anderen beackern sie im wahrsten Sine des Wortes. Da gibt es viele Berührungspunkte und deshalb auch immer wieder ein „Spitzentreffen“ von Kreisverwaltung und heimischer Landwirtschaft.
Der direkte Austausch findet bewusst vor Ort statt. Das „erdet“ die Beziehung und trägt zum gegenseitigen Verständnis bei. Lokaltermin war diesmal auf dem Hof von Heiner Bücker in Unna-Kessebüren.
Dort begrüßte Hans-Heinrich Wortmann, der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ruhr-Lippe, Landrat Michael Makiolla und andere Vertreter der Verwaltungsleitung, ehe Heiner Bücker seinen rund 100 Hektar großen Betrieb vorstellte (Schwerpunkt Schweinehaltung im geschlossenen System – also Sauen, Ferkelaufzucht und Schweinemast).
Schweinehaltung war nur ein Thema unter vielen
Im Gespräch wurde schnell klar: (Nicht nur) Schweinehaltung findet im Spannungsfeld zwischen behördlichen Auflagen, Umweltschutz und Verbraucherwünschen statt. Deshalb machten Wortmann und Bücker auch stellvertretend für ihre Berufskollegen deutlich: „Wir produzieren genau dass, was der Verbraucher will und bereit ist zu bezahlen.“
Es gibt viele Forderungen an die Landwirte und viele von uns wollen die erfüllen. Aber wir müssen das finanziell auch können.“
Dr. Harald Lopotz, Geschäftsführer Kreisstelle Ruhr-Lippe, Landwirtschaftskammer NRW
Auch um Sorgen der Landwirtschaft ging es: „Wenn sich Jakobskreuzkraut und Herkulesstaude weiter ausbreiten, drohen auch für unsere Futtermittelproduktion wichtige Ackerflächen verloren zu gehen. Hier muss gelten: Wehret den Anfängen“, appellierte Wortmann an die auch als untere Landschaftsbehörde tätige Kreisverwaltung, die von diesen Pflanzen ausgehende Gefahr nicht nur für Bauern weiter ernst zu nehmen.
Ebenfalls Probleme bereiten Forderungen aus dem Natur- und Artenschutz: „Es gibt viele Forderungen an die Landwirte und viele von uns wollen die erfüllen. Aber wir müssen das finanziell auch können“, warb Dr. Harald Lopotz, Geschäftsführer der Kreisstelle Ruhr-Lippe der Landwirtschaftskammer NRW, um Verständnis.
„Solche Besuche und der offene Austausch erhöhen das gegenseitige Vertrauen und die Akzeptanz, wenn unsere Postionen nicht zusammenpassen“, unterstrich Landrat Michael Makiolla und war sich mit Hans Wortmann und den anderen Landwirten einig: „Es gibt ein Wiedersehen!“
DNTechno Jung
Wenn man sich da schon trifft sollte man das Thema Gesundheit bei den Landwirten nicht verdrängen. Dass so manch einer zur Saison 90 Stunden die Woche arbeitet sollte uns durchaus bewusst sein.