Abschiedsfeier für Leiter der Josef-Reding-Schule: Bürgermeisterin überreicht Klaus Helmig Abschlusszeugnis
Mit einer stimmungsvollen Abschiedsfeier im Forum des Schulzentrums wurde der langjährige Leiter der Josef-Reding-Schule, Klaus Helmig, gestern (27.1.) am frühen Nachmittag im Forum verabschiedet. Die Laudatoren, das Kollegium sowie alle, die an den Vorbereitungen mitwirkten, hatten sich alle Mühe gegeben und den Ruheständler emotional „schwer angefasst“, wie er einräumte. Tatsächlich verdrückte Klaus Helmig auch manche Träne – allerdings nicht aus Rührung, sondern vor Lachen. Doch dazu später mehr.
Durch das Programm führte Dominik Knaup, Sozialarbeiter der Schule, der dabei ungeahnte Talente als Unterhalter bewies. Begrüßt wurden die zahlreichen Gäste, darunter die Leiter der übrigen Schulen in Holzwickede, alte Weggefährten sowie Vertreter der Politik und Verwaltung von Salem Karaaslan und Christina Funke, die beide zum Kollegium der Hauptschule gehören. In seiner Laudatio sprach Salem Karaaslan an, was Klaus Helmig als Schulleiter aus seiner Sicht auszeichnete: die Probleme der Schule stets im Fokus und dennoch dabei immer ein offenes Ohr fürs Kollegium. Seine größten von vielen Stärken seien aber „das Reden und Schlichten“, was Helmig in zahlreichen Situationen im Kollegium, mit den Eltern oder auch den Schülern bewiesen habe. Als Abschiedsgeschenk des Kollegiums überreichten die beiden Blumen und verchromtes Bauteil für das Motorrad Helmigs, versehen mit allen Unterschriften.
Internationale News mit Fake-Interview zum Abschied
Danach überraschten sie Klaus Helmig mit einer selbstgedrehten internationalen Nachrichtensendung, in der zunächst Schüler in ihrer Muttersprache die News zum Abschied ihres Schulleiters verkündeten. Anschließend wurde ein Fake-Interview mit dem Schulleiter ausgestrahlt, das für Lachsalven sorgte und der Heute-Show im ZDF zur Ehre gereicht hätte.
Bürgermeisterin Ulrike Drossel attestierte in ihrer Laudatio Klaus Helmig, dass er als Schulleiter „in die großen Fußstapfen von Franz Dahlhoff und Erika Ant getreten“ sei, „diese Spuren aber noch vergrößert“ habe. Den Schulleiter Helmig habe u.a. ausgezeichnet, dass er „diese Schule kontinuierlich weiterentwickelt“ und „AG’s angeboten“ habe, „die für das Leben nützlich sind“. Er habe die „Schüler ganzheitlich als Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten gesehen, die bestärkt werden müssen“, so Ulrike Drossel weiter. Probleme habe er stets „zielorientiert“ angegangen. „Und wenn es mal eng wurde, auch räumlich, bist Du immer kompromissbereit gewesen“, lobte die Bürgermeisterin Helmig. „Die Josef Reding Schule ist immer ein Aushängeschild für die Gemeinde gewesen, auf das wir stolz waren. Deine Arbeit hat den guten Ruf dieser Schule auch über die Grenzen noch bestärkt und so auch einen Beitrag zum guten Image geleistet.“
Nur im Fach „Strenge“ eine schlechte Note
Holzwickede Bürgermeisterin überreichte dem scheidenden Schulleiter prompt ein offizielles Abschlusszeugnis mit lauter „Einsern“. Einzige Ausnahme war das das Fach „Strenge“, wo Helmig nur ein mangelhaft erhielt. Außerdem überreichte die Bürgermeisterin dem begeisterten Motorradfahrer einen neuen Motorradhelm als Abschiedsgeschenk.
Für das musikalische Intermezzo sorgte eine achtköpfige Band aus Lehrerinnen und Lehrern, ergänzt um zwei Schüler. Danach hielt Berthold Pott als Vertreter des Dienstherrn und der schulfachlichen Aufsicht seine Abschiedsrede für Klaus Helmig, in der er seinen beruflichen Werdegang umriss.
Für großes Gelächter und viel Applaus sorgte anschließend ein kleines Theaterstück, in dem Teile des Kollegiums eine „typische“ Sitzung im Lehrerzimmer nachspielte.
Auch die Vorsitzende des Fördervereins verabschiedete sich mit warmen Worten von Klaus Helmig. Angelika Hartjenstein dankte ihm für die zahlreichen Projekte, die er mit den Eltern und ihr in seiner Zeit als Schulleiter durchführte, wobei sie insbesondere ihr gemeinsames Engagement auf den Holzwickeder Weihnachtsmärkten hervorhob.
Schulleiter hatte reichlich Hüte auf
Schließlich verabschiedete sich auch Klaus Helmig mit einer kurzen, aber launigen Rede. Bei seinem Amtsantritt habe er zwar betont, Primus inter pares (= Erster unter Gleichen) sein zu wollen. Doch einer müsse schließlich den Hut aufhaben. „In meiner Amtszeit hatte ich reichlich Hüte auf“, meinte Helmig: Da wäre etwa sein Fahrradhelm, der auch an seinem letzten Tag gestern wieder am Fahrradlenker draußen vor der Schule hing. Die anderen Hüte hatte Helmig zur Veranschaulichung in einer Tasche mitgebracht. Etwa den Bauarbeiterhelm: „Baustellen gab es in meiner Amtszeit viele“, meinte Helmig und räumte auch einen Fauxpas ein: Vor einigen Jahren habe er mal in Eigenarbeit einen leerstehenden Raum in ein Sanitätszimmer umgebaut und dabei versehentlich die Wasserleitung angebohrt… „Den Sanitätsraum gibt es noch immer und auch die Wasserleitung funktioniert wieder.“
Den Baustellenhelm tauschte er anschließend gegen einen echten Bowler. „Der steht für die Verwaltung und Finanzen. Ich bin sehr froh, dass mir die Gemeinde nie Steine in den Weg gelegt hat. Ich habe immer alles bekommen, was wir benötigt haben. Deshalb habe ich diesen Hut gerne getragen.“ Den Bowler tauschte Helmig gegen eine Polizeimütze: „Natürlich passiert an einer Schule auch mal etwas, wo man als Polizist tätig werden muss“, räumte er ein. „Letztlich sind wir aber immer gut aus allem rausgekommen.“ Danach folgte die Feuerwehrmütze: „Gebrannt hat es in all den Jahren nur im übertragenen Sinn an dieser Schule. Ich bin aber froh, dass wir immer alle Brände löschen konnten.“ Als letzte Mütze zierte den Frankreich-Fan schließlich eine saloppe Schlägermütze: „Die habe ich in Frankreich gekauft und werde sie ab jetzt im Ruhestand tragen.“
Mit dem AC/DC-Klassiker „Highway to hell“, von der achtköpfigen mit einem deutschen Refrain versehen, den alle mitsingen konnten, klang die Abschiedsfeier von Klaus Helmig aus.
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