„Vorhang auf, Holzwickede!“ feiert gelungene grell-bunte Premiere mit „Rock of Ages“ in der Kinderglück-Halle
Toupierte Frisen, Vokuhila mit bunten Stirnbändern, grelle Schminke, knallige Leggins, viel Leder und aus den Boxen dröhnt David Coverdale mit Whitesnake – keine Frage: In der Holzwickeder Kinderglück-Halle waren am Freitagabend die wilden 80er-Jahre angesagt: der Verein „Vorhang, auf, Holzwickede!“ feierte mit seinem neuen Musical „Rock of Ages“ rauschende Premiere.
Mehr als zwei Jahre lang hatten die Mitglieder eine Corona-Zwangspause einlegen müssen. Vor einigen Monaten liefen die Proben dann für das neue Stück wieder an. Geprobt wurde zunächst noch in der Rausinger Halle und in den letzten anderthalb Wochen, der heißesten Phase vor der Aufführung, dann auch in der Kinderglück-Halle an der Gottlieb-Daimler-Straße.
Was sich in dieser langen „Durststrecke“ aufgestaut hatte, entlud sich am Freitag in purer Spielfreude und Spaß. Die erste Vorstellung war nahezu ausverkauft, unter den Gästen auch Bürgermeisterin Ulrike Drossel mit ihrem Mann.
80er Jahre-Lifestyle in Hollywood
Zur Story: „Rock of Ages“ spielt Ende der 80er Jahre in Hollywood. Doch noch geben Haarspray, Likör und Leggins im Bourbon Room, der so ziemlich letzten legendären Location des unbeliebten Sunset Strips, den Ton an. Ein Ort, an dem Sexgott Stacee Jaxx (Konstantinos K. Parveris / Martin Fricke Carles) die Bühne beherrscht. Inmitten dieses Wahnsinns träumt der Kloputzer und angehende Rockstar Drew (Jan Lukas Schubert / Will Schimansky) davon, sowohl die Bühne als auch das niedlich grüne Kleinstadt-Girly Sherrie (Sarah Stohldreier / Jil Calovini) zu erobern. Doch die Rock’n’Roll-Romantik-Blase platzt, als mit Hertz (Maximilian Born) und Franz (Matthis Hesse / Sören Dirb) zwei deutsche Entwickler in die Stadt kommen, um den wilden „Sex, Drugs and Rock’n’Roll“-Lifestyle des Sunset Strips mit deutscher Effizienz und einer neuen Shopping-Mall zu demolieren. Das Chaos nimmt seinen Lauf.
„Rock of Ages“ ist mehr als eine urkomische Rock‘ n ‚Roll-Liebesgeschichte. Es ist eine Reise in die Zeit der großen Bands mit den noch größeren Frisuren: von Def Leppard über Joan Jett, Foreigner, REO Speedwagon bis hin zu Pat Benatar, Twisted Sister, Poison, Whitesnake und Styx.
Wie schon beim ersten Musical („Natürlich blond“) liegt die musikalische Leitung wieder bei Kim Friehs. Auch Anja Gimbel zeichnet wieder für die Regie und Choreografie verantwortlich. Beide sind auch in Rollen auf der Bühne zu sehen: Anja Gimbel spielt die „Justice“ und Kim Friehs den „Lonny“. In der Premierenaufführung standen beide allerdings nicht auf der Bühne, sondern überließen ihren Co-Darstellern Rebecca Herrmann und Simon Klemp den Vortritt, um eine eher beobachtende Rolle einzunehmen. Erst in der Aufführung am Samstag waren beide dann auch auf der Bühne zu sehen.
Was die beiden wie auch alle Besucher am Freitagabend erleben konnten, war eine rundum gelungene Premiere mit professionell wirkenden Darstellern, denen die unbändige Spielfreude anzumerken war. Dafür gab es am Ende den ausgiebigen wie verdienten Beifall.
Für die Livemusik waren zuständig: Gitarre: David Diener / Marco Fröse / Konstantinos K. Parveris; Keyboard: Yannick Haß; Bass: Tim Alexewicz; Schlagzeug: Lou Dauber
Viel Zuspruch für Aufführung
Großartig gefeiert wurde die gelungene Premiere trotzdem nicht, wie Kim Friehs am Tag danach bestätigte. Schließlich standen am Samstag_ und Sonntagabend schon wieder die nächsten Vorstellungen an. „Ich fand’s aber echt super“, so das Fazit von Kim Friehs nach der Premierenvorstellung. „Ich hatte aber auch gar keine Sorge vorher, dass etwas schief gehen könnte und total entspannt, nachdem der Einlass und der Organisationskram vorher vorbei waren. Während der Vorstellung habe ich dann neben der Bühne gestanden nur ein wenig Background mitgesungen“, meint der musikalische Leiter.
„Wir haben von allen Seiten viel Zuspruch bekommen für die Aufführung“, freut sich Friehs. „Natürlich sind in einer Premierenvorstellung immer auch viele Bekannte, Freunde und Familienmitglieder. Deshalb bin ich mal gespannt, wie die nächsten Vorstellung ankommen. Inhaltlich habe ich da aber überhaupt keine Sorge. Schon in der wirklich langen Probezeit hat sich gezeigt, dass alles gut klappt.“
Super-Fan sah Musical schon 43 Mal
Was Kim Friehs besonders freut: „In der ersten Reihe saß jemand, der mir erzählte, dass er schon insgesamt 43 Vorstellungen von ,Rock of Ages‘ in der ganzen Welt gesehen hat und nun extra für unsere Aufführung zur Premiere nach Holzwickede gekommen ist.“ Aufgefallen sei ihm dieser Super-Fan, weil er einen Merchandise-Hoodie des Rock-Musicals trug, meint Kim Friehs. Ärgerlich nur: „Ich hätte ihn gerne nach der Vorstellung gefragt, wie es ihm gefallen hat. Während der Aufführung wirkte er ganz angetan. Aber leider habe ich ihn am Ende dann aus den Augen verloren.“
Gelegenheit, weitere Aufführung von „Rock of Ages“ zu sehen, gibt es auch nach diesem Wochenende noch genug: Am 13., 16., 17., 18. (Ostermontag), 20., 22., 23. April sind jeweils ab 19.30 Uhr in der Kinderglück-Halle, Gottlieb-Daimler-Straße 33. Karten kosten zwischen 16 Euro und 24 Euro im Ticketshop unter diesem Link.
Es gilt die 3G-Regel, um das Tragen einer medizinischen Maske wird gebeten. Getränke und Snacks sind vor Ort erhältlich.
Holzwickede, Rock of Ages, Vorhang auf
Hartmut Dreisbach
Nach all den guten Kritiken werde ich am Mittwoch das Musical auch ansehen .
mein Enkel Sören Dirb spielt mit seiner Freundin Toni auch eine gute Rolle .
also wir sehen uns am Mittwoch und bleibt gesund mit lieben Grüßen euer Hartmut