Landrat bei Treffen mit LWL-Kämmerer: Bund muss bei Eingliederungshilfe helfen
(PK) Der neue Kämmerer des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet sich ein, lernt die Regionen in seinem Zuständigkeitsbereich kennen und sucht den persönlichen Austausch. Eine erste Gelegenheit dazu gab es für Dr. Georg Lunemann beim Antrittsbesuch im Kreishaus Unna. Willkommen geheißen wurde er dort von Landrat Michael Makiolla und Kreisdirektor Dr. Thomas Wilk.
Im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) sind alle westfälischen Kreise und kreisfreien Städte organisiert. Der LWL finanziert in ganz Westfalen soziale Leistungen für behinderte Menschen und sorgt außerdem für überregional bedeutsame kulturelle Angebote.
So hatten sich erst kürzlich der Kreis Unna und der LWL mit dem Grafen Kanitz als Hausherr über eine Weiterführung der Ausstellungsaktivitäten auf Schloss Cappenberg in Selm verständigt. Auch zu dem von ihm mit finanzierten größten Landesorchester – der Neuen Philharmonie Westfalen – steht der LWL: Wie die anderen Geldgeber (Gelsenkirchen, Recklinghausen, Kreis Unna, Land NRW) signalisierte auch er vor wenigen Wochen die Bereitschaft, sein Engagement zu verstärken und so zur Zukunftssicherung des Orchesters beizutragen.
Kreis Unna zahlt 90 Mio. Euro an Landschaftsverband
Der LWL finanziert die Erledigung der ihm übertragenden Aufgaben zu einem großen Teil aus der sogenannten Landschaftsumlage, die von den Kreisen und Großstädten gezahlt wird. In diesem Jahr zahlt allein der Kreis Unna mehr als 90 Millionen Euro Umlage an den Landschaftsverband.
Dieser Betrag macht knapp 20 Prozent des Haushaltsvolums des Kreises aus. Verwendet werden die Gelder insbesondere für die Finanzierung der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen.
„Die finanzielle Belastung des Kreishaushaltes durch die Landschaftsumlage ist immens“, fasst Landrat Michael Makiolla zusammen. Der Verwaltungschef fordert daher seit vielen Jahren zusammen mit anderen, im Aktionsbündnis „Raus aus den Schulden – für die Würde unserer Städte“ zusammengeschlossenen Landräten und Oberbürgermeistern aus ganz Deutschland eine finanzielle Beteiligung des Bundes an den Kosten der Eingliederungshilfe für Behinderte.
„Eine deutliche finanzielle Entlastung des Landschaftsverbandes macht den Weg frei für eine spürbare Absenkung der LWL-Umlage. Dies würde gerade strukturschwachen Regionen wie dem Kreis Unna mehr finanzielle Spielräume eröffnen und die jedes Jahr bei den Haushaltsberatungen von allen Beteiligten intensiv geführte Diskussion um die Höhe der LWL-Umlage zumindest etwas entspannen“, ist Landrat Makiolla sicher.