Erneuter Baumfrevel in der Goethestraße: Jungbaum gekappt
Erneut wurde ein gemeindlicher Straßenbaum in der Goethestraße vorsätzlich beschädigt. Wie die Gemeinde dazu mitteilt, wurde das Werk des bislang unbekannten Täters im Rahmen der routinemäßigen Baumkontrolle entdeckt. Die Baumkrone des Anfang 2018 gepflanzten Jungbaumes an der Böschung Goethestraße/ Höhe der Kreuzung Massener Straße wurde gekappt. Die ersten Nachforschungen zum vermeintlichen Verursacher blieben bislang ergebnislos, sodass die Gemeinde nun Strafanzeige bei der Polizei gestellt hat und auf Unterstützung der Bevölkerung hofft.
Wer beobachtet hat, wie sich jemand an dem Straßenbaum zu schaffen gemacht hat, kann sich bei der Polizei oder auch bei der Gemeindeverwaltung unter Tel, 02301 91 54 14 melden. Für sachdienliche Hinweise zur Aufklärung des Baumfrevels hat die Gemeinde eine Belohnung in Höhe von 200 Euro ausgesetzt.
Strafanzeige und Belohnung
Bereits im Sommer 2018 wurde eine mutwillige Zerstörung an einer Linde – ebenfalls in der Goethestraße – festgestellt. Diese zielgerichtete Aktion gegen einen offenbar unerwünschten Straßenbaum führte letztendlich zur Gehölzbeseitigung. Mittlerweile wurde das Pflanzbeet vergrößert und eine neue Linde gepflanzt.
Inwieweit die nun festgestellte Kronenkappung der Winterlinde ebenfalls zum Abgang des Baumes führen wird, ist bislang nicht absehbar. „Rein wirtschaftlich gesehen kann man von einem Totalschaden sprechen“, so Gärtnermeister Armin Nedomansky. Seitens der gemeindlichen Gärtner stehen nun verstärkte Pflegemaßnahmen an diesem Straßenbaum an. Nach einem derartigen Eingriff muss der Baum mehrfach erzogen und in seiner Kronenentwicklung ständig korrigiert werden. Diese behutsamen Schnittmaßnahmen stellen eine konsequente Daueraufgabe dar.
Die Erziehung von Jungbäumen zielt darauf ab, eine gesunde und artgerechte Krone aufzubauen und diese zu erhalten. Darüber hinaus soll Fehlentwicklungen frühzeitig vorgebeugt werden. Bei der gekappten Winterlinde ergibt sich durch die Beschädigung nunmehr ein erhöhter Aufwand. Es bleibt schließlich abzuwarten, ob der Jungbaum hierdurch eine akzeptable Kronenform annimmt, welche eine positive Wachstumsentwicklung erwarten lässt. In der Gesamtbetrachtung stellt sich die Neupflanzung eines gesunden Baumes im Gegensatz zum nun entstandenen Mehraufwand für die Erziehung deutlich günstiger dar. Die Gemeinde hofft allerdings den Jungbaum erhalten zu können.
Bäume haben wichtige ökologische Funktion
Neben dem entstandenen Sachschaden sind die Konsequenzen des Baumvandalismus viel weitreichender: Bäume erfüllen wertvolle ökologische Funktionen, regulieren das Stadtklima und sind hierdurch für das Wohlbefinden der Menschen von großer Bedeutung. Neben der Produktion von Sauerstoff und dem Filtern von Luftschadstoffen dienen Bäume als Schattenspender und tragen zur Luftkühlung bei.
In Anbetracht der immer deutlich spürbaren Auswirkungen des Klimawandels (u.a. Hitzewellen) spielt diese Baumfunktion insbesondere für Kinder und ältere Menschen eine wesentliche Rolle. Nicht zuletzt wird das Leben im Gemeindegebiet durch Gehölze und Grünstrukturen deutlich attraktiver und lebenswerter.
Konsequente Aufgabe: Baumpflege und -ersatz
Die Gemeindeverwaltung hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, sämtlichen Baumbestand im Fall von krankheitsbedingten Abgängen zu ersetzten. Auch bei baubedingten Gehölzrodungen wird Ersatz nach der Baumschutzsatzung gepflanzt. Zudem besteht auch seitens der Holzwickeder Kommunalpolitik der Wunsch nach weiteren Grünstrukturen im Gemeindegebiet. Einem Beschluss des Umweltausschusses (7.9.2020) folgend werden künftig weitere Bäume die gemeindlichen Vegetationsbestände ergänzen. Erste Neupflanzungen sind im Februar auf den gemeindlichen Grünflächen an der Kelten- und Römerstraße sowie dem Kornblumenweg vorgesehen.