Skip to main content
Freude über den neuen Standort der Foodsharing-Box, v.l.: Sabine Kwiatkowski, Ulrike Dürholt, Julia Schreier, Dieter Kwiatkowski, Manfred Nischik (FeG) und Susanne Werbinsky. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)

Für gerettete Lebensmittel: Foodsharing-Box „Holly“ mit neuem Standort in Holzwickede

Freude über den neuen Standort der Foodsharing-Box, v.l.: Sabine Kwiatkowski, Ulrike Dürholt, Julia Schreier, Dieter Kwiatkowski, Manfred Nischik (FeG) und Susanne Werbinsky. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)
Freude über den neuen Standort der Foodsharing-Box, v.l.: Sabine Kwiatkowski, Ulrike Dürholt, Julia Schreier, Dieter Kwiatkowski, Manfred Nischik (FeG) und Susanne Werbinsky. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Holzwickede hat einen neuen Standort für eine Foodsharing-Box: Sabine Kwiatkowski, Foodsaverin aus Holzwickede, füllte heute (29. Juli) die auf den Namen „Holly“ getaufte Box mit Lebensmittel auf, die sie aus Geschäften in Holzwickede und dem Umland gerettet hat. Deponiert wurde die wetterfeste Box, die von den Holzwickeder Grünen gestiftet wurde, im Hof der Sparkasse auf dem Grundstück der Freien evangelischen Gemeinde. „Dort kann ab sofort jeder Lebensmittel herausnehmen oder auch welche hineinlegen“, erklärt Sabine Kwiatkowski. „Es kommt dabei nicht auf die Bedürftigkeit an. Deshalb kann auch jemand mit dem Porsche vorfahren, um sich Lebensmittel zu holen.“ 

Denn beim Foodsharing geht es darum, Lebensmittel, die sonst in der Mülltonne landen würden, vor der Verschwendung zu retten. Foodsaver wie Sabine Kwiatkowski besuchen Lebensmittelgeschäfte in Holzwickede und Umgebung und holen sich dort in Absprache mit den Betreibern Lebensmittel, die entweder schon abgelaufen oder kurz vor dem Verfalldatum stehen, kleine Makel haben oder aus beschädigten Verpackungen stammen. 

Foodsharing immer populärer

Das Foodsaving wird dabei auch in Holzwickede und im übrigen Kreis Unna immer populärer. „Wir sind allein in Holzwickede etwa zehn Foodsaver, die aus verschiedenen Läden im Kreis Unna die Lebensmittel holen“, berichtet Sabine Kwiatkowski. „Inzwischen hat es sich so eingespielt, dass jeweils etwa 30 Foodsaver sich einen Laden teilen, aus dem sie Lebensmittel abholen. Die Abholtermine in den Läden werden 14 Tage im Voraus abgesprochen und vereinbart.“

Als Foodsaverin ist Sabine Kwiatkowski nicht nur für das Befüllen von „Holly“ mit Lebensmitteln verantwortlich. „Ich muss auch darauf achten, dass die Box sauber, hygienisch und desinfiziert ist“, so die Foodsaverin.  Nicht nur herausnehmen, auch hineinlegen kann jeder Lebensmittel in die Box: Gemüse oder Obst aus dem eigenen Garten, für das man keine Verwendung mehr hat, frische Lebensmittel, in Tüten oder Dosen. Lediglich Kühlware darf nicht in die Box gelegt werden, weil „Holly“ nicht gekühlt wird. In der Box befinden sich außerdem Info-Blätter zu den Regeln und der Nutzung des Foodsharing-Systems sowie Kontaktdaten der Initiative. 

„Es kommt dabei nicht auf die Bedürftigkeit an. Deshalb kann auch jemand mit dem Porsche vorfahren, um sich Lebensmittel zu holen.“ 

Sabine Kwiatkowski

Sabine Kwiatkowski ist zwar auch Geschäftsführerin der Holzwickeder Grünen. „Aber die Foodsharing-Initiative ist vollkommen unpolitisch. Es geht allein darum, Lebensmittel vor der Vernichtung zu retten.“ Kwiatkowski ist einfache Foodsaverin. Die Gemeinde hatte bis vor kurzer Zeit aber auch in Marion Miranda eine eigene Foodsharing-Botschafterin. Doch sie ist verzogen und der Standort der Lebensmittel-Box an der Hauptstraße musste aufgegeben werden. „Seitdem haben wir einen neuen Standort gesucht und ihn nun glücklicherweise auf dem Grundstück der Freien evangelischen Gemeinde hinter der Sparkasse gefunden“, freut sich Sabine Kwiatkowski. „Die Box haben die Grünen gespendet, wofür wir ihnen sehr dankbar sind. Denn wir sind eine gemeinnützige Initiative, die ohne Gewinne arbeitet und diese Boxen recht hochwertig.“

Keine Konkurrenz zur Tafelausgabe

In Konkurrenz zu den Tafeln, die Lebensmittel an Bedürftige verteilen, steht die Foodsharing-Initiative übrigens nicht, wie Sabine Kwiatkowski versichert. „Es gibt da keine Konkurrenz. Die Tafeln haben auch ganz andere Vorgaben als wir. Sie dürften zum Beispiel Lebensmittel, die bereits kurz oder nach dem Verfalldatum stehen, gar nicht mehr annehmen. Es gibt auch eine klare Absprache mit den Lebensmittelgeschäften, dass die Tafeln vor uns immer als erste bedient werden. Wir würden uns aber auch so nie vor den Tafeln bedienen.“

Foodsharing


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert