Konjunktur: Wirtschaft der Region kühlt ab
Die Wirtschaft in der Region kühlt sich ab. IHK-Präsident Heinz-Herbert Dustmann mahnt zur Gelassenheit und erwartet klatre Signale dr Politik für die wirtschaftliche Ausrichtung. Wie die IHK zu Dortmund dazu mitteilt, säumt eine Reihe von Unsicherheiten den konjunkturellen Weg ins neue Jahrzehnt und hinterlässt auch bei den Unternehmen in der IHK-Region ihre Spuren. Zum Jahresbeginn hat sich die Geschäftslage gegenüber dem Herbst etwas mehr eingetrübt.
Waren es vor einigen Monaten noch knapp 94 Prozent der Unternehmen, die ihre geschäftliche Lage mit gut oder befriedigend bewerteten, so ist dieser Anteil auf 90 Prozent weiter zurückgegangen – was jedoch immer noch ein sehr positiver Wert ist. Die Zahl der Betriebe, die ihre Geschäftslage gegenwärtig als schlecht einstufen, ist auf zehn Prozent gestiegen. Dies ist das Ergebnis der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage, an der insgesamt 151 Unternehmen mit knapp 22.700 Beschäftigten aus Dortmund und Hamm sowie dem Kreis Unna teilgenommen haben.
Konfliktpunkte im internationalen Geschäft
„Die Konfliktpunkte im internationalen Geschäft haben die sehr gute Stimmung abgekühlt. Der schwierige Brexit-Prozess und die langandauernden Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China blieben nicht ohne Wirkung“, erläutert Heinz-Herbert Dustmann, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund. „Noch sind nicht alle Konfliktpunkte im internationalen Geschäft endgültig geklärt. Hinzu kommt, dass mit dem Ausbruch des Corona-Virus der Weltwirtschaft ein Dämpfer verpasst werden könnte“, so Dustmann weiter, der zugleich Gelassenheit anmahnt: „Unsere Wirtschaft ist immer noch auf Kurs, trotz Unsicherheiten melden die Unternehmen überwiegend eine gute Geschäftslage.“
In der Tat sind die Erwartungen gerade der in der Außenwirtschaft aktiven Unternehmen positiver als noch im Herbst. Höhere Exporte in den kommenden Monaten erwarten fast 18 Prozent der Firmen, vor wenigen Monaten waren es lediglich gut acht Prozent. In der Gesamtbetrachtung der Wirtschaft bleibt die Erwartungshaltung hingegen ambivalent. Während 57 Prozent der Unternehmen mit einer gleichbleibenden Geschäftslage rechnen, gehen genau gleich viele Unternehmen (jeweils 21,5 Prozent) sowohl von einer besseren als auch von einer schlechteren Entwicklung aus.
Fachkräftemangel größtes Risiko
Als größtes Risiko für den wirtschaftlichen Erfolg sehen die Unternehmen zu jeweils fast 48 Prozent ein mögliches Nachlassen der Inlandsnachfrage und den Fachkräftemangel. Die Wirtschaft benötigt gut qualifiziertes Personal. Entsprechend bleiben die Beschäftigungsaussichten in der IHK-Region weiterhin gut – trotz der verhaltenen Geschäftserwartungen. Mehr als jedes fünfte Unternehmen teilt mit, dass die Belegschaft ausgebaut werden soll. Zwei Drittel wollen ihren Personalstamm konstant halten.
Um den Trend des Beschäftigungsaufbaus fortsetzen zu können, brauchen die Unternehmen verlässliche Rahmenbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten. Für die IHK-Region sowie das gesamte Ruhrgebiet bleibt die Frage nach der Verfügbarkeit von Gewerbeflächen ganz oben auf der Agenda. „Im Herbst stehen die Kommunalwahlen an. Dort werden die Weichen gestellt, in welche Richtung sich die Kommunen entwickeln wollen. Wir erwarten ein klares Signal, dass sich das Ruhrgebiet attraktiv für Investitionen und Arbeitsplätze aufstellt. Die Region braucht eine wirtschaftsfreundliche Politik“, betont Heinz-Herbert Dustmann.