Umfrage der WFG: Betriebliche Kinderbetreuung als Wettbewerbsvorteil
Wohin mit meinem Kind in den Ferien? Wer betreut mein Kind, wenn ich im Schichtdienst arbeite? Und wie viel bleibt mir vom Lohn, wenn ich mein Kind betreuen lasse? Das sind Fragen, die sich berufstätige Mütter und Väter stellen müssen. In Zeiten von zunehmendem Fachkräftemangel setzen Unternehmen auch im Kreis Unna immer mehr auf betrieblich unterstützte Kinderbetreuung, denn die Zufriedenheit der in den Unternehmen beschäftigten Eltern mit den Kinderbetreuungsangeboten im Kreis ist nicht allzu groß. Dies ergab eine Befragung, die die Wirtschaftsförderung Kreis Unna (WFG) mit dem Kreis Unna zu Erfahrungen von Unternehmen mit Kinderbetreuung durchgeführt hat. Die Ergebnisse wurden jetzt auf Haus Opherdicke vorgestellt.
„Auch wenn wir mit 77 Unternehmen eine geringe Rücklaufquote unserer per Mail versendeten Umfrage hatten, deckt sich der Trend, den die Ergebnisse aufzeigen, mit unseren persönlichen Erfahrungen aus der intensiven Arbeit in Sachen familienbewusste Unternehmenspolitik“, erläutert WFG-Mitarbeiterin Anke Jauer (Competentia), die diese Umfrage maßgeblich gemeinsam mit Jan Grau vom Kreis Unna (Bildung integriert Kreis Unna/BiKU) formuliert, durchgeführt und ausgewertet hat.
„Knackpunkt“ ist die Elternzeit
Vor allem unflexible und zu kurze Öffnungszeiten, die mangelnde Verfügbarkeit und die hohen Kosten der im Kreis Unna angebotenen Kinderbetreuung stehen bei Eltern wie Unternehmen in der Kritik. Denn die Unternehmen bekommen die Kritikpunkte deutlich zu spüren. Fast 60 Prozent der Unternehmen haben schon einmal Nachteile aufgrund fehlender oder nicht passgenauer Kinderbetreuung erfahren. „Knackpunkt ist zum Beispiel die Elternzeit. Hier gaben viele Unternehmen an, dass Mütter oder Väter erst später und dann oft mit geringerem Stundenumfang aus der Elternzeit zurückkehren können, als sie es sich wünschen – schlichtweg weil die Betreuung des Kindes nicht gewährleistet ist“, so Jauer.
Hier scheinen die Unternehmen aber erkannt zu haben, dass sie selber einiges tun können, um es ihren Mitarbeitenden mit Kindern einfacher zu machen. Fast die Hälfte der Unternehmen bieten Unterstützungsangebote zur Kinderbetreuung an, ein weiteres Viertel plant dies für die Zukunft. Finanzielle Zuschüsse zur Kinderbetreuung, Organisation von Notfallbetreuung, die Einrichtung von Eltern-Kind-Büros oder eine firmeneigene Ferienbetreuung sind Beispiele, wie Betriebe Eltern aktiv unterstützen. Damit wird es aber nicht nur den bereits angestellten Eltern leichter gemacht. Die Studie zeigt, dass die Unterstützung bei der Kinderbetreuung auch ein nicht zu unterschätzender Wettbewerbsvorteil bei der Fachkräftegewinnung ist.
Ina
Als Mutter kann ich arbeiten gehen, und gleichzeitig weiß ich, dass mein Kind betreut wird. Im Vergleich dazu gibt es auch die private Kinderbetreuung. Das wäre für uns auch eine Option.