Teure Kanalbaustelle in der Stehfenstraße: Grünen erwarten umfassenden Bericht
Eine satte Viertelmillion Euro teuer als geplant ist bekanntlich im Herbst vorigen Jahres die Kanalbaustelle auf der Stehfenstraße geworden. Die Holzwickeder Grünen wollen die Sache nicht auf sich beruhen lassen und haben jede Menge Frage dazu, die sie möglichst im nächsten Planungs- und Bauausschuss (5. Februar) beantwortet haben möchten.
Nötig geworden war die Kanal- und Schachtsanierung, weil bei einer Befahrung mit der Kamera in acht Meter Tiefe ein Schaden festgestellt wurde, der wie die weiteren Untersuchungen zeigten, auch für Ursache für den Rückstau in der Unterführung bei starken Regenfällen war. Explodiert waren die Kosten allerdings, weil sich trotz eines genauen Kanalkatasters und mehrfacher Überprüfungen mit einer Sonde durch eine Fachfirma herausstellte, dass das beschädigte Teilstück der Kanalisation nicht dort war, wo es eigentlich sein sollte, so die Erklärung des Fachbereichsleiters Technische Dienste der Gemeinde, Uwe Nettlenbusch im Fachausschuss: Die Baustelle musste deshalb einige Meter verlegt werden.
Die Grünen haben viele Fragen
Den Grünen reicht diese Erklärung allerdings nicht. Aufgrund der hohen Kosten haben sie nun einen umfassenden und detaillierten Bericht für den nächsten Fachausschuss beantragt und dazu einen dreiteiligen Fragenblock erstellt. Dieser enthält Fragen zu 1. Zuständigkeiten, zur 2. Planung und zu 3. den Kosten.
So wollen die Grünen etwa zu Punkt 1 wissen, wem der Kanal gehört und ob dieser von der Deutschen Bahn übernommen wurde, ob versucht wurde, eine Kostenbeteiligung von der Bahn oder dem Landesbetrieb Straßenbau zu erhalten und wie die Prüfung eventueller Regressansprüche.
Zum Punkt 2 interessiert die Grünen unter anderem, welche Leistungsphasen gem. HOAI vergeben wurden, welche Lösungsmöglichkeiten neben der „offenen Bauweise“ untersucht wurden, ob die nachträglich sanierten 15 Meter Mischwasserkanal im Vorfeld bekannt waren oder in welchem Zustand der RW-Kanal bis zum Natorper Bach ist.
Hoffnung auf Schadensbegrenzung
Zum Punkt 3 erwarten die Grünen Informationen dazu, wie sich durch die Veränderung der Vordersätze bei den einzelnen Positionen die Preise der einzelnen Positionen verändert haben und sich die Gesamtkosten für die Ingenieur-Leistung und wie für die Baumaßnahme entwickelt und letztlich abgerechnet wurden.
„Unsere Fraktion erhofft sich von einem umfassenden Bericht Einsparungspotenziale für diese Maßnahmen zu finden oder zumindest bei künftigen ähnliche gelagerten Maßnahmen Rahmenbedingungen für eine möglichst gesichertes, kostengünstiges Vorgehen zu erstellen“, so Antragsteller Andreas Dürholt.
Grüne, Kanalbau, PluBa, Stehfenstraße