SPD-Vorstand schlägt Mario Löhr einstimmig als Kandidat für das Amt des Landrates vor
Die SPD im Kreis Unna hat sich in ihrer Unterbezirksvorstandssitzung einstimmig für Mario Löhr als Kandidat für das Landratsamt ausgesprochen. Löhr, der seit zehn Jahren Bürgermeister der Stadt Selm ist, soll damit nach dem Willen des Unterbezirksvorstandes Michael Makiolla ins Amt folgen, wenn dieser, wie angekündigt, bei der Kommunalwahl im Herbst 2020 nicht wieder für das Amt des Landrates des Kreises Unna kandidieren will.
Doch zunächst muss der Parteitag der SPD, der letztlich über die Kandidatur entscheidet, dem Vorschlag des Unterbezirksvorstandes folgen. Wann der außerordentliche Parteitag stattfinden soll, steht noch nicht fest: „Zeitnah in den nächsten sechs bis acht Wochen“, so Oliver Kaczmarek, UB-Vorsitzender und Bundestagsabgeordneter, beim Pressetermin heute in Unna.
Dass der Unterbezirksvorstand dem Parteitag den richtigen und geeigneten Kandidaten vorschlägt, daran haben Kaczmarek und die übrigen Vorstandsmitglieder keinen Zweifel: Mario Löhr steht für eine authentische Geschichte im Kreis Unna, in dem er tief verwurzelt sei, wie Oliver Kaczmarek erklärt. Löhr zeichnet eine „klare Sprache und entschlossenes und pragmatisches Handeln“ und ein „solidarisches und soziales Verhalten“ den Menschen gegenüber geprägt ist. Mit der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Bildungspolitik setzt er zudem auf die richtigen Themen.
Authentisch und klare Kante
Nicht zuletzt hat Mario Löhr bewiesen, dass er auch Wahlkampf kann. „Er ist nah bei den Menschen und wird viel unterwegs sein“, lobt Kaczmarek den erfolgreichen Bürgermeister. „Mario Löhr ist ein authentischer Typ und zeigt klare Kante. Aber er hält auch sehr viel vom Dialog und führt sehr viele Gespräche – parteiintern und auch öffentlich.“ Als einziger der Bürgermeister im Kreis engagiere sich Löhr etwa auch in den Arbeitsgemeinschaften und anderen Parteigremien.
Dies wird, da ist der Parteivorsitzende zuversichtlich, auch so bleiben, wenn Mario Löhr zum Landrat gewählt würde. „Doch jetzt ist es zunächst wichtig, alle in der Partei mitzunehmen“, mahnt Oliver Kaczmarek. „Ich will aber nicht verhehlen, dass ich persönlich auch sehr zufrieden damit bin, wie die Findungskommission agiert hat, sehr geschlossen und verschwiegen – und natürlich auch mit dem Ergebnis.“
Mario Löhr dankte der Findungskommission für ihr einmütige Votum für den Parteitag. „Das hat mich sehr gefreut“, gibt er zu. „Denn dieser Rückhalt ist schon wichtig.“ Nach fast elf Jahren als Bürgermeister der Stadt Selm hat er es auch als Chance gesehen, als Michael Makiolla erstmals öffentlich mitgeteilt hatte, dass er nicht wieder für das Landratsamt zur Verfügung stehen werde – und seine Bewerbung „ganz offensiv“ an den Vorstand herangetragen.
Zentrale Themen Ansiedlungspolitik und Arbeitslosigkeit
Zentrale politische Themen sind für Löhr die Ansiedlungspolitik und die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit im Kreis Unna. Als Landrat würde er sicher versuchen, die Unternehmen noch mehr in die Politik einzubinden, etwa im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit und sicher auch Arbeitsgremien einrichten, in die Unternehmen und auch Bürger eingebunden werden.
„Ich denke aber auch, dass wir uns im Kreis Unna viel zu lange als Randgebiet betrachtet haben. Ich sehe uns vielmehr als Mittelpunkt. Da müssen wir unsere Stärken mehr nutzen.“ Auch die demographische Entwicklung ist ein Ansatzpunkt für Mario Löhr: „Ich bin nicht zufrieden damit, dass die Einwohnerzahl in Städten wie Dortmund und Münster wächst und will auch im Kreis Unna wieder über 400.000 Einwohner kommen.“ Und auch wenn der Öffentliche Nahverkehr ÖPNV unter den bestehenden Rahmenbedingungen gut funktioniert, kann sich Mario Löhr vorstellen, dass da noch mehr geht oder besser: fährt. „Wir reden über Klimawandel. Ich bin selbst sehr gerne Autofahrer und das Autofahren aufgeben würde mir schwer fallen. Aber wir müssen auch den Jugendlichen, älteren Menschen und Schwachen Möglichkeiten geben, den ÖPNV zu nutzen.“
„Nah bei den Menschen“
„Nah bei den Menschen“ war Mario Löhrs Wahlslogan und den will er auch als möglicher Landrat weiter beibehalten. „Gerade Linie und klare Kante, damit sind auch schon in Selm gut gefahren etwa bei der Flüchtlingspolitik oder beim Stärkungspakt.“ Die Menschen honorieren es, wenn man ehrlich zu ihnen ist, hat Mario Löhr die Erfahrung gemacht. Dass er dabei mit allen Parteien zu einer Zusammenarbeit bereit ist – mit Ausnahme der extremen Rechten – hat Mario Löhr in Selm beweisen. Er möchte auch im angestrebten Amt als Landrat des Kreises Unna „durch meine Politik deutlich machen, dass ich von allen Bürgern gewählt werden kann“, sagt Mario Löhr.
Zur Person
Mario Löhr ist 47 Jahre alt und geschieden. Der Vater von zwei Kinder hat sich aus einfachen Verhältnissen noch oben gearbeitet. Nach seiner Ausbildung als Industriemechaniker bei der Ruhrkohle AG hat Löhr, der den zweiten Bildungsweg nahm, eine weitere kaufmännische Ausbildung absolviert und dabei neben seiner Ausbildung gejobbt, u.a. unter Tage und bei Rethmann. Bevor er 2009 zum Bürgermeister von Selm gewählt wurde, war Mario Löhr zuletzt als Prokurist bei Remondis tätig. Bei der Bürgermeisterwahl im September 2015 erhielt Mario Löhr, der einziger Kandidat war, 70 Prozent der Stimmen.