Planungsstand für das neue Rat- und Bürgerhaus vorgestellt: Kosten noch offen
Im Planungs- und Bauausschuss stellte die Verwaltung am Mittwochabend auch den aktuellen Planungsstand zum neuen Rat- und Bürgerhaus vor. Zwar sind die Planungen längst noch nicht abgeschlossen und Änderungen im Detail noch möglich. In wesentlichen Zügen liegt die Planung, in die auch alle Mitarbeiter weitgehend einbezogen wurden, aber schon fest.
So hat sich der interne Arbeitskreis inzwischen darauf festgelegt, im neuen Erdgeschoss ganz unabhängig vom Ratskeller eine eigene Gastronomie (Café/Bistro) einzurichten, einschließlich Lager-, Sozialräume und WC’s.
Inzwischen soll auch kein reiner Ratssaal mehr im Erdgeschoss entstehen, wie Uwe Nettlenbusch, Leiter der Technischen Dienste erläuterte. Vielmehr soll hinter der Bühne (60 qm) auch eine Art Backstage-Bereich (40 qm) entstehen, da es auch kulturelle Veranstaltungen in dem Saal geben soll. Der Bürgersaal soll 260 qm groß werden, einschließlich der Bühne. Zum Vergleich: Die Rausingerhalle ist 253 qm groß (ohne Bühne). ist
Bürger, die später die Halle im neuen Anbau betreten, werden auf der rechten Seite das Café/Bistro sehen und zentral in der Halle einen Info-Point sowie im hinteren Bereich das Bürgerbüro finden. Die öffentlichen Toiletten sind in den nördlichen Bereich zur Poststraße hin verlegt worden.
Fassaden und Fenster: Noch keine Entscheidung
Der Bürgerraum (40 qm) rechts über der Gastronomie ist in der ersten Etage über eine Treppe erreichbar. Dort befindet sich auch die Galerie mit Blick von oben auf den Bürgersaal. Die Räume der Gemeindeverwaltung befinden sich im hinteren zur Poststraße gelegenen nördlichen Bereich.
Die 2. Etage ist weitgehend mit Räumen der Gemeindeverwaltung belegt. Im alten Rathaus verbleiben auf gleicher Etage die Räume für die Verwaltungsspitze (Bürgermeisterin und Beigeordneter).
Für die Fassade sind derzeit noch drei Varianten im Gespräch: 1. Der preisgekrönte Entwurf, der Klinker und Fenster mit einer Art Sonnenblende vorsieht. Die Fenster sind nicht zu öffnen, frische Luft gibt’s lediglich durch die Sonnenschutz-Elemente daneben. Die Variante 2., die wohl von den Mitarbeitern favorisiert wird, sieht zu öffnende Fenster sowie verschiebbare Sonnenschutz-Elemente sowie Schiebeläden daneben vor. Variante 3. ersetzt die Schiebeläden durch einen textilen Sonnenschutz, die Fenster sind zu öffnen.
Für welche Variante sich die Verantwortlichen entscheiden, ist noch offen.
Ratskeller soll weiter gastronomisch genutzt werden
Für den Ratskeller mit seinen baulichen und funktionalen Schwächen hätte sich der Arbeitskreis der Verwaltung auch gerne alternative Nutzungsmöglichkeiten überlegt. Doch das wollten die Fraktionen nicht. Einstimmig plädierten sie für eine gastronomische Nutzung des Ratskellers. Da die Müllentsorgung für den ganzen Komplex von der nördlichen Seite (Poststraße) erfolgen soll, wird der neue Pächter seine Abfälle entweder durch die neue Bürgerhalle oder außen herum bis in die Poststraße transportieren müssen.
Was das alte Rathaus angeht, schreiben die Denkmalschützer vor, dass die Optik soweit wie möglich erhalten bleibt – bis hin zum Bewuchs mit Weinranken. Auch die alten Türen (z.B., die Eingangstür) müssen erhalten. Auch die Wandbekleidungen im Treppenhaus sind denkmalgeschützt, dürfen jedoch verkleidet werden. Die hölzernen Kassettendecken (z.B. im Sitzungszimmer) sind dagegen nicht erhaltenswert. Die Treppen im Inneren des Rathauses sind denkmalgeschützt, die Außentreppe auf der Rückseite des Rathauses darf abgerissen werden, der Erker darunter nicht. Schließlich empfehlen die Denkmalschützer ein einheitliches Farbkonzept für den historischen Bau.
Erste belastbare Aussagen zu den Kosten des Vorhabens sind nach den Osterferien in der ersten Sitzung des interfraktionellen Arbeitskreises zu erwarten, informierte Uwe Nettlenbusch.
Verwaltung zieht voraussichtlich in Eco Port um
Im Dezember soll mit dem Freiziehen und Rückbau der nicht mehr benötigten Dienstgebäude begonnen werden. Dann muss die Gemeindeverwaltung übergangsweise irgendwo untergebracht werden. Dafür liegen zwei Vorschläge mit Kostenschätzung vor: Die Verwaltung könnte übergangsweise in eine angemietete Containeranlage auf dem Parkplatz Netto untergebracht werden. Voraussichtliche Kosten einschließlich Vorarbeiten, Ver- und Entsorgung und Entsorgung: 425 000 Euro.
Favorisiert wird aber offenbar eine deutlich preiswertere Lösung im Eco Port. Dort könnte die Gemeindeverwaltung im Commercial Center Airport am Rhenus Platz genau die gleiche Etage anmieten, in der auch schon die Kreisverwaltung vor einige Jahren untergebracht war. Genutzt werden könnten 35 Büros mit potenziell 70 Arbeitsplätzen und sogar die Büroeinrichtungen. Zudem gibt es Reserven für Druckerei, Lager usw. Stellplätze stehen möglicherweise auf dem Parkplatz Adler zur Verfügung. Schließlich wäre sogar eine ÖPNV-Anbindung über die neue Test-Buslinie gegeben. Kosten dieser Lösung für 26 Monate: 341 400 Euro.
Die Verwaltungsspitze im alten Rathaus, aber auch das Bürgerbüro und das Bauamt müssen nicht umgesiedelt werden und bleiben am gewohnten Standort erreichbar.