Thema Emscher und Lippe: SPD-Spitzen treffen Verbandschef Dr. Uli Paetzel
Aus erster Hand wurden die Sozialdemokraten im Emscherquellhof vom neuen Verbandsvorsitzenden der Emschergenossenschaft Dr. Uli Paetzel über den Stand des Umbaus von Emscher und Lippe informiert. Der Holzwickeder SPD-Chef Theodor Rieke konnte besonders die Angeordneten Oliver Kaczmarek(MdB) und Hartmut Ganzke(MdL) sowie den Vorsitzenden des Kreisumweltausschusses Norbert Enters begrüßen.
„Der Region den Fluß zurückgeben“, mit diesem Auftrag startete die Genossenschaft 1992 und verbaut seitdem rund zwei Mio. an jedem Arbeitstag. Dabei geht es um 350 Kilometer renaturierte Gewässer und rund 400 Kilometer Abwasserkanäle. Im Abschnitt Holzwickede, dem Quellgebiet der Emscher, bis weit in den Dortmunder Bereich hinein kann der Erfolg besichtigt werden: Hier ist die Emscher abwasserfrei und an dem Ufer lädt der Emscherweg zum Wandern und Radfahren ein. In Holzwickede selbst werden noch rund 2 Mio. Euro von der EG verbaut, dazu gehört ein Rückhaltebecken.
Neben dem Mehrwert Freizeit verbessert die Renaturierung vor allem das Mikroklima in der Region, in Zeiten des Klimawandels mit zukünftig höheren Temperaturen in den Sommermonaten eine nicht zu unterschätzende Funktion des Flusses. Dr. Uli Paetzel berichtete auch von der „Emscherkunst.2016“ und lud zum Auftakt am 4. Juni um 16 Uhr am Phönixsee in Dortmund ein.
„Wasser ist Daseinsvorsorge und ein öffentliches Gut“ unterstrich Dr. Paetzel für die EG und erteilte allen Privatisierungsbestrebungen rund ums Nass eine klare Absage.
„Der Emscherquellhof als Teil der Internationalen Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027“, diesen Wunsch gab Theodor Rieke Dr. Uli Paetzel mit auf den Weg. Bekanntlich bewirbt sich aktuell das gesamte Ruhrgebiet mit einem dezentralen Konzept. Auch für die Fortführung des Projekts „Emscher meets Ruhr“ setzt sich die SPD ein.
Wie geht es an der Lippe weiter? Während die Seseke in den vergangenen Jahren erfolgreich umgestaltet wurde, steht das Lippeprogramm noch aus. Hier befindet sich der Verband mit dem Land NRW als Eigentümer in der Endabstimmung, konnte Dr. Paetzel berichten. Klar ist: Der Fluß soll länger in der Aue gehalten werden, daher wird die Lippe breiter und fließt in der Folge nicht mehr so schnell zum Rhein.
„Sorge bereitet dem Kreis weiterhin der PCB-Eintrag aus der Bergbauzeit“, so Norbert Enters. Hier gilt aus SPD-Sicht das Verursacherprinzip. Immer stärker im Fokus ist die Verunreinigung der Gewässer durch Medikamente.
„Natur, Naherholung und Tourismus verbinden“ – Dieses Ziel sollte aus Sicht der Sozialdemokraten das Lippeprogramm beinhalten. Dazu gehört nach den Worten von Norbert Enters auch die Prüfung einer zusätzlichen Lippequerung zwischen Werne und Bergkamen.