111 Tage im Amt: Landrat Mario Löhr zieht erste Bilanz
111 Tage im Amt – 111 Tage im Kreishaus: Der Dienstantritt von Mario Löhr fiel in eine kritische Phase der Corona-Pandemie. Der Herbst und Winter 2020/2021 wird als Corona-Winter in Erinnerung bleiben. Auch für Landrat Löhr. Für ihn gilt aber: Probleme lösen, anpacken. Und das nicht nur in der Corona-Pandemie.
„Meinen Dienstantritt hätte ich mir wirklich anders gewünscht – aber das war ja auch schon abzusehen, dass Corona das beherrschende Thema sein würde“, sagt Landrat Löhr auf der Pressekonferenz, die aufgrund des starken Schneefalls verschoben werden musste – auf 111 Tage nach Dienstantritt. „Auf der anderen Seite: Normal kann jeder,“ erklärt er und ergänzt: „Der Start ist trotz allem gelungen – und ich konnte auch bereits einige Weichen in Richtung Zukunft stellen.“ In den Blick rücken künftig vor allem deutlicher die Themen Digitalisierung, Mobilität und Wohnen.
Erste Veränderungen
So hat Landrat Löhr eine Stabsstelle für Digitalisierung gegründet, die direkt dem Kreisdirektor unterstellt ist, der für den digitalen Masterplan verantwortlich zeichnet. „Wir sind da auf einem guten Weg, das will ich weiter forcieren“, so Löhr. „Die Digitalisierung ist ein wichtiger Aspekt in unser aller Arbeit – und hat direkten Einfluss darauf, wie wir unsere Dienstleistungen für unsere Bürgerinnen und Bürger künftig schneller und einfacher anbieten können.“
In Sachen Mobilität möchte Löhr die Angebote insgesamt verbessern. Bessere Radwege, bessere Verbindungen, ein einfacheres Tarif-System. „Ich verfolge vor allem zwei Ziele: Infrastruktur grundlegend verbessern und einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität leisten“, so Löhr. Dabei ist ihm wichtig, nicht in engen Grenzen zu denken, die Region in den Blick zu nehmen. Denn: Mobilität hört nicht auf der Kreisgrenze auf. „Dazu kommt, dass wir die Kombination von verschiedenen Verkehrsmitteln brauchen, damit wir ein passendes Angebot in der Fläche bieten können.“
In Sachen Wohnen hat Löhr bereits eine Schlüsselrolle eingenommen: Er ist als Aufsichtsratsvorsitzender der kreiseigenen Baugesellschaft UKBS gewählt worden. Wichtig ist es ihm, für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen und so den Menschen, die hier Arbeit finden, eine lebenswerte Heimat anbieten zu können.
Über Grenzen hinweg
Wichtig ist Löhr auch die kommunalen Partner in den Blick zu nehmen – und über Grenzen hinweg zu denken. Es geht ihm dabei nicht darum, in engen Zuständigkeiten zu denken, sondern gemeinsam zu überlegen: Wer kann eine Aufgabe am besten erledigen: „Ich war bis vor einem guten Vierteljahr Bürgermeister – jetzt bin ich Landrat. Ich kenne die Denke und weiß auch, wie begrenzt die Möglichkeiten letztendlich sind, wenn wir uns nicht zusammenraufen.“
Wichtig ist ihm auch das Thema Tourismus – dabei geht es ebenfalls um Zusammenarbeit und darum, gemeinsame Potentiale zu heben. Im Bereich Bildung hat er neben der Digitalisierung auch das Thema Schwimmen auf der Agenda. „Beim Thema Schwimmen geht es mir darum, direkt auf die Sorgen von Eltern und Vereinen einzugehen, dass Kinder nicht mehr richtig Schwimmen lernen. Und dafür müssen wir eine geeignete Infrastruktur vorhalten.“ Bei der Idee wird vor allem deutlich, dass es Löhr darum geht, gemeinsam zu arbeiten. Denn diese Aufgabe ist nicht originäre Aufgabe des Kreises: „Viele Probleme lassen sich aber nur gemeinsam lösen“, so Löhr.
Ein weiteres Querschnittsthema sieht der Landrat in der Inklusion: „Die darf nicht mehr Randthema sein, sondern muss in die Mitte geholt werden. Wir müssen weiter an gleichberechtigter Teilhabe für alle arbeiten“, so Löhr.
Rahmen muss stimmen
Die Kernthemen wie Kohleausstieg, Zukunftstechnologie wie Wasserstoff und die Auswirkungen der Pandemie kommen dabei nicht zu kurz. „Diese Themen sind in meiner Arbeit allgegenwärtig, ich möchte aber auch an den Rahmenbedingungen arbeiten“, so Löhr. „Denn: Der Rahmen muss stimmen, damit wir Unternehmen und Fachkräfte hierherholen und halten können.“ PK | PKU