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Zwei Kriminalroman-Autoren aus Holzwickede mit ihren Werken: Maximilian Heilbrunner und sein Vater Thomas Matiszik. (Foto: P. Gräber - Emscherblog.de)

Wie der Vater so der Sohn: 14-Jähriger veröffentlicht ersten Kriminalroman

Zwei Kriminalroman-Autoren aus Holzwickede mit ihren Werken: Maximilian Heilbrunner und sein Vater Thomas Matiszik. (Foto: P. Gräber - Emscherblog.de)
Zwei Kriminalroman-Autoren aus Holzwickede mit ihren Werken: Maximilian Heilbrunner und sein Vater Thomas Matiszik. (Foto: P. Gräber – Emscherblog.de)

Wie der Vater so der Sohn: Der Holzwickeder Thomas Matiszik ist ein erfolgreicher Krimi-Autor und hat auch schon Lesungen in der Gemeindebücherei gehabt. Jetzt hat auch sein 14 Jahre alter Sohn Maximilian Heilbrunner, Neuntklässler am CSG, seinen ersten Kriminalroman mit dem Titel „Das mysteriöse Begräbnis“ veröffentlicht.

Wenn jemand mit 13 Jahren schon seinen ersten Kriminalroman („Das mysteriöse Begräbnis“) geschrieben und das frisch gedruckte Buch gerade noch rechtzeitig zu seinem 14. Geburtstag in dieser Woche von seinem Verleger überreicht bekommen hat,  dann stellen sich wohl die meisten Menschen unwillkürlich den jungen Autor als unbeliebten Streber und Sonderling vor. Doch Maximilian Heilbrunner entspricht so ganz und gar nicht diesem Klischee.

Max, wie ihn seine Freunde nennen, ist ein aufgeschlossener, vielseitig interessierter Junge, der gerne Fußball und Schlagzeug spielt und wie die meisten seiner Altersgenossen ein Smartphone besitzt. Zur Schule geht er ins Clara-Schumann-Gymnasium, wo er gerade in die 9. Klasse versetzt worden ist. Seine Mitschüler dort wissen schon länger, dass er an seinem ersten eigenen Kriminalroman schreibt. „Die finden das auch ganz gut“, weiß Max. Sein Lehrer, Jörg Erxleben, ist natürlich ebenfalls angetan von den schriftstellerischen Ambitionen seines Schülers.  „Ich habe auch schon einmal ein Kapitel im Unterricht vorgelesen.“  

Berufswunsch: Polizist oder Detektiv

Dabei: Von seinen schulischen Leistungen her ist Maximilian eher „ein mittelmäßiger Schüler mit mehr Luft nach oben als nach unten“, wie sein Vater Thomas Matiszik milde lächelnd erklärt. „Ich mag die Schule auch nicht unbedingt“, räumt sein Filius ehrlich ein. Wer nun glaubt, Deutsch sei das Lieblingsfach des jungen Schriftstellers, sieht sich wieder getäuscht: „Früher war das mal mein Lieblingsfach, aber inzwischen sprechen wir im Unterricht immer nur über Gedichte.“ In seinen eigenen Geschichten steht Maximilian mehr auf Agenten, Action und Thriller.

So richtig Lust auf ein Studium hat der 14-Jährige auch nicht. Was er später mal beruflich machen will? „Am liebsten Polizist oder Privatdetektiv, aber mit eigenem Büro.“  Genau wie sein Vater will auch Maximilian die Schriftstellerei nicht zum Hauptberuf machen, sondern Romane „nur so nebenbei“ schreiben.

Das Schreiben seiner Geschichten geht dem 14-Jährigen leicht von der Hand.  Sein erstes Buch war noch gar nicht gedruckt, da hatte er schon weitere zehn Kapital seines neuen Krimis, natürlich ein Fortsetzungsroman, fertig. „Mein zweites Buch soll noch dieses Jahr fertig werden, Band drei dann im nächsten Jahr“, erklärt er wie selbstverständlich.  Eine besondere Struktur oder ein Konzept hat sich der Jung-Autor vorher nicht überlegt. „Anfangs habe ich mich einfach an den Computer gesetzt und drauflos geschrieben. Nur den Täter kannte ich schon vorher. Etwa zur Hälfte des ersten Buches habe ich mir dann überlegt, wie es mit dem zweiten Buch weitergehen soll“, erzählt Maximilian. Auch für den dritten Teil hat schon einen Plan.

Weitere Romane bereits in Arbeit

„Genauso habe ich es bei meinem ersten Buch auch gemacht“, sagt sein Vater Thomas Matiszik, der ebenfalls Krimis schreibt. Zwei Romane, „Karlchen: Modrichs erste Fall“ und „Blutgeschwister: Modrichs zweiter Fall“, hat der 51-Jährige schon veröffentlicht. Auch in der Gemeindebücherei hat Thomas Matiszik schon Lesungen gehalten. Einen dritten Roman hat der Autor und freiberufliche Konzertveranstalter gerade in Arbeit.

Natürlich ist Thomas Matiszik stolz, dass auch sein Sohn jetzt seinen ersten eigenen Roman fertiggestellt hat: „Man kann heute ja schon froh sein, wenn junge Menschen überhaupt noch lesen, geschweige denn selbst ein Buch schreiben.“

Man kann heute ja schon froh sein, wenn junge Menschen überhaupt noch lesen, geschweige denn selbst ein Buch schreiben.“

Thomas Matiszik

Für seinen Sohn war Thomas Matiszik natürlich Vorbild: „Ich habe mit dem Schreiben angefangen, weil mein Vater auch Krimis schreibt“, sagt Maximilian.  Sein Erstling, „Das mysteriöse Begräbnis“, ist 220 Seiten stark. „Es geht darin um eine Mordserie, bei der der Täter immer gleich vorgeht“, verrät der junge Autor. „Alle Opfer gehören zu einer Familie.“  Seine beiden Protagonisten heißen Charles und Louis und sind Geheimagenten der Special Undercover Organization, kurz SUO genannt.

Vater Thomas Matiszik mischte sich nicht ein

„Inhaltlich habe ich mich vollkommen herausgehalten“, versichert sein Vater. „Der Roman ist ganz allein sein Ding gewesen. Da wollte ich ihn auch machen lassen.“ Was der Fantasie seines Sohnes da entsprungen ist, findet der Vater aber auch „inhaltlich gut“. Lediglich die letzte Korrektur vor dem Druck hat Thomas Matiszik gelesen und bei der Umschlaggestaltung des Buches geholfen. Den Kontakt mit seinem Verleger, dem OCM Verlag in Sölde, hat er ebenfalls hergestellt.

Über den Debütroman des 14-Jährigen schreibt sein Verlag: Es handele sich um einen „äußerst kurzweiligen und spannenden Agententhriller für Kinder und Jugendliche, wobei auch Erwachsene ihre Freude an Maximilian Heilbrunners unbekümmerter Schreibweise haben dürften“.

Die erste Auflage ist mit 50 Exemplaren noch ohne ISBN-Nummer gedruckt worden und quasi so etwas wie ein Versuchsballon. Ganz bewusst ist auch noch kein Preis für das Buch festgesetzt worden. „Die ersten Exemplare sind für meine Familie, den Freundeskreis und die Klassenkameraden. Da käme es mir komisch vor, wenn ich von denen Geld verlangen würde“, findet Maximilian. „Wer will, kann ja freiwillig etwas Geld spenden.“ Vater Thomas Matiszik fände es einfach gut, wenn die Leistung seines Sohnes anerkannt würde. Am liebsten würden wir einen Hut aufstellen.“   

Und wer weiß: Vielleicht können die Holzwickeder demnächst ja auch einmal Vater und Sohn bei einer gemeinsamen Lesung in der Gemeindebücherei erleben. Silke Becker aus der Gemeindebücherei hat jedenfalls schon einmal wegen eines Termins angefragt.

Vater Thomas Matiszik ist jedenfalls ziemlich sicher, dass die erste Auflage des Romans seines Sohnes rasch vergriffen sein wird. „Es sind aber jederzeit weitere Auflagen möglich.“

„Karlchen – Modrichs erster Fall“
von Thomas Matiszik
Verlag OCM
ISBN-10: 33942672372
11,90 Euro

„Blutgeschwister: Modrichs zweiter Fall“
von Thomas Matiszik
Verlag OCM
ISBN-10: 3942672561
12,90 Euro

„Das mysteriöse Begräbnis“
von Maximilian Heilbrunner
Verlag OCM
auf Anfrage erhältlich: per Mail an tomasmatiszik@mac.com

Krimis, Max Heilbrunner, Thomas Matiszik


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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