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Künftiges Domizil der kommunalen Wasserversorgung: das ehemalige Feuerwehrgerätehaus Auf dem Blick 2a. (Foto: P. Gräber - Emscherblog.de)

Wasserversorgung und Bäderbetrieb: Gemeinde muss 224.600 Euro zuschießen

Künftiges Domizil der kommunalen Wasserversorgung: das ehemalige Feuerwehrgerätehaus Auf dem Blick 2a. (Foto: P. Gräber - Emscherblog.de)
Der Umbau des ehemaligen Feuerwehrgerätehaus Auf dem Blick 2a zum künftigen Domizil des Eigenbetriebs Wasserversorgung läuft auf Hochtouren. Viele Arbeiten werden in Eigenleistung durch den Baubetriebshof erledigt. Der Umzug ist für April geplant.  (Foto: P. Gräber – Emscherblog.de)

Der Betriebsausschuss hat in seiner Sitzung am Montagabend (3.12.) dem Gemeinderat einstimmig empfohlen, den Wirtschaftsplan des Eigenbetriebes Wasserversorgung für das kommende Jahr zu beschließen. Damit müsste die Gemeinde den ausgewiesenen Jahresverlust in Höhe von 224.600 Euro (zuzüglich des Mindesthandelsbilanzgewinns) durch einen Gemeindezuschuss ausgleichen.

Wie schon seit Beginn des steuerlichen Verbundes arbeitet die Wasserversorgung für sich betrachtet gewinnbringend. Der Gewinn in Höhe von 410.800 Euro wird jedoch durch den Verlust der Bäderbetriebe in Höhe von -635.400 Euro aufgezehrt, so dass unterm Strich ein Verlust in der genannten Höhe erwirtschaftet wurde. Bei separierter Bilanzierung würde die fiktive Ertragssteuerbelastung für die Wasserversorgung allerdings auch 129 400 Euro betragen.

Bäderchef kalkuliert mit 80 000 Freibad-Besucher 

Etwas mehr als 70.000 Badegäste zählt das Freuibad Schöne Flöte dieses Jahr. Am Sonntag endet die Freibadsaison. (Foto: P. Gräber - Emscherblog.de)
Mit 80 000 Besuchern, etwas weniger als dieses Jahr, kalkuliert der Bäderbetrieb für die Schöne Flöte im nächsten Jahr.  (Foto: P. Gräber – Emscherblog.de)

Für das kommende Jahr kalkuliert Betriebsleiter Stefan Petersmann mit Freibadeinnahmen von 208 000 Euro. Dafür müssten allerdings auch 80.000 Besucher in die Schöne Flöte strömen – nicht ganz so viele wie in der überragenden diesjährigen Saison. An Investitionen „tut sich nicht viel“ nächstes Jahr im Holzwickeder Freibad , wie Petersmann im Ausschuss erläuterte. Auf eine Sanierung des Kiosks soll verzichtet werden. Stattdessen wird der vorhandene Bereich entkernt und an Fit`n´well ganzjährig vermietet. Für den Abbruch sind 15.000 Euro im Etat veranschlagt.

Als Alternativlösung soll der Kiosk in einem Container im Außenbereich untergebracht werden. „Wir haben da lange zusammengesessen und gemeinsam überlegt“, so Petersmann. „Natürlich wird das kein einfacher Container, sondern eine ganz nette Lösung.“ Maximal 20.000 Euro müssten dafür investiert werden, bei später regelmäßigen Einnahmen von 1.500 Euro monatlich.

Die Erlöse aus dem Badebetrieb der Kleinschwimmhalle sind mit nur rd. 2.200 Euro kalkuliert. Weitere 20.300 Euro sollen aus den Nebenangeboten wie Schwimmkurse, Kindergeburtstage, „NRW kann schwimmen“ usw. kommen.

Investitionen von rd. 1.4 Mio. Euro geplant

Nach dem Umbau ist vor dem Umbau: Bäderchef Stefan Petersmann (2.v.l.) erläutert die nächsten geplanten Modernisierungsmaßnahmen in der Kleinschwimmhalle. (Foto: P. Gräber - Emscherblog.)
Die Bädertechnik der Kleinschwimmhalle wird nächstes Jahr erneuert. Dafür muss das Bad auch über die Sommerferien hinaus gesperrt werden: Ortstermin mit Bäderchef Stefan Petersmann (2.v.l.)  und Betriebsausschuss-Mitgliedern. (Foto: P. Gräber – Emscherblog.)

Anders als beim Freibad soll nächstes Jahr aber deutlich in die Kleinschwimmhalle investiert werden: insgesamt rd. 550 000 Euro. Die Erneuerung der Badetechnik schlägt dabei besonders ins Kontor. „Das werden wir auch nicht in den Sommerferien schaffen, weshalb die Kleinschwimmhalle auch danach noch geschlossen bleiben muss“, kündigt Petersmann an. „Der Unterrichtsausfall für die Schulen soll aber minimal bleiben.“ Neben der Bädertechnik im Keller (Filter, Pumpen, Regeltechnik etc.) müssen auch die Beckenköpfe und Rinneneinläufe im Bad saniert werden.

Insgesamt 1.4 Mio. Euro will der Eigenbetrieb nächstes Jahr investieren: 660.000 Euro in die beiden Bäder und 787.000 Euro in die Wasserversorgung. Einschließlich Darlehenstilgung und Verlustausgleich beträgt der Finanzbedarf sogar 1, 78 Mio. Euro im nächsten Jahr.
Dafür wird das Jahr 2019 auch „das Jahr der Projekte“, wie Stefan Petersmann es formulierte: Neben dem Projekt Kleinschwimmhalle sind das unter anderen der Umbau des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses Auf dem Blick, in das der komplette Eigenbetrieb voraussichtlich im April umziehen wird, die Leitungserneuerung im Zuge der Querung der A 40 sowie im Tunnel Nordstraße und der Anschluss diverser neuer Wohngebiete (Massener-, Natorper-, Wellstraße u.a.).

2019 wird „ein Jahr der Projekte“

Vor allem die Erneuerung der Versorgungsleitun im Tunnel der oberen Nordstraße ohne Unterbrechungen der Wasserversorgung im Norden der Gemeinde „ist ein sehr sportliches Projekt“, betont Stefan Petersmann. „Das kommt einer Operation am offenen Herzen gleich.“

Um Vermögensplan in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen gestalten zu können, muss der Eigenbetrieb trotz des Zuschusses der Gemeinde ein Darlehen in Höhe von einer Mio. Euro aufnehmen. Aufgrund der ausgesprochenen niedrigen Zinsen ist dieser Kredit jedoch fast zinslos zu bekommen.

Allerdings gibt es auch in den nächsten Jahren noch einige Projekte für den Eigenbetrieb zu stemmen gibt, wie der Blick in den Finanzplan zeigt: Bis einschließlich 2022 sind dort Investitionen von rd. 3.4 Mio. Euro vorgesehen.

Wasserversorgung, Wirtschaftsplan


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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