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Terrasse für Südseite von Haus Opherdicke: Bau noch dieses Jahr möglich

Am linken Seitenflügel von Haus Opnherdicke soll die terrasse für die Außengastronomie entstehen, Der Zugang erfolgt barrierefrei durch das Kulturcafé über das Fenster ganz lionks. (Foto: peter Gräber)
Am linken Seitenflügel von Haus Opherdicke soll die Terrasse für die Außengastronomie entstehen, Der Zugang wird barrierefrei und nur durch das Kulturcafé möglich sein und dort entstehen, wo heute das Rundbogenfenster ganz links unten im Bild erkennbar ist. (Foto: Peter Gräber)

Die Pläne zur Aufwertung des Kulturcafés durch eine Außengastronomie auf der Südseite von Haus Opherdicke sind weiter fortgeschritten als bisher angenommen. Das bestätigte jetzt Dr. Thomas Wilk, Kreisdirektor und Kämmerer des Kreises Unna, im Gespräch mit dem Emscherblog.

Die Errichtung einer 78,5 m2 großen Terrasse für 52 Sitzplätze auf der Südseite mit Blick ins Ruhrtal ist bereits beschlossene Sache. „Derzeit befinden wir uns formal noch im Genehmigungsverfahren für die Errichtung der Terrasse“, so Dr. Wilk. „Aber das Projekt braucht keine politische Befassung mehr.“

Spätestens im Februar/März nächsten Jahres will der Kreis mit dem Bau der Terrasse beginnen. „Allerdings ist um diese Jahreszeit das Wetter noch ein größerer Unsicherheitsfaktor“, mit Dr. Wilk. „Darum werden wir wahrscheinlich sogar schon im Spätsommer dieses Jahres die Terrasse errichten.“ Noch früher kann man leider nicht mit dem Projekt beginnen, bedauert der Kreisdirektor: „Dafür fehlen uns ganz einfach die Kapazitäten. Denn wir wollen auch aus Kostengründen die Arbeiten an der Terrasse  größtenteils selbst erledigen.“ Mit den Baustellen in den Sporthallen und auf Schloss Cappenberg ist die Kreisverwaltung derzeit allerdings gut ausgelastet.

Dass sich in Opherdicke auch Kritik an der geplanten Terrasse regt, ist den Verantwortlichen im Kreishaus nicht entgangen. Vereinzelt wurde in der Vergangenheit Kritik ja auch schon an anderen Maßnahmen des Kreises in Opherdicke laut. Doch die „gute Stube“ des Kreises Unna, wie der Kreisdirektor Haus Opherdicke nennt, hat sich seit Übernahme durch den Kreis „sehr gut entwickelt“ und auch überregional immer mehr an Bedeutung gewonnen. „Wir haben beispielsweise gerade erst die Kämmerer aus ganz Nordrhein-Westfalen auf Haus Opherdicke zu Gast gehabt“, meint Dr. Thomas Wilk. „Durch solche Veranstaltungen oder auch die Unterbringung des Kreissportbundes im Gästehaus wird Haus Opherdicke auch landesweit immer bekannter.“ Übereinstimmend hätten bisher alle Gäste und Besucher die Entwicklung von Haus Opherdicke gelobt.

Keine politische Zustimmung mehr nötig

Bedenken der Kritiker, dass das historische Haus Opherdicke durch ein Terrasse auf der Südseite verschandelt werden könnte, teilt Dr. Wilk nicht. Vielmehr stelle die geplante Terrasse und Außengastronomie eine „zeitgemäße Weiterentwicklung“ von Haus Opherdicke dar. „Die Planung ist wunderschön und selbstverständlich zu 100 Prozent mit den Denkmalpflegern in Münster abgestimmt“, versichert Dr. Thomas Wilk. „Ohne zu übertreiben kann ich sagen, dass die Abstimmung mit den Denkmalpflegern viele dutzend Stunden gedauert hat und richtig harte Arbeit war. Aber es hat sich gelohnt. Dr. Ing. Bettina Heine-Hippler, die zuständige Denkmalpflegerin, hat es uns nicht leicht gemacht. “ Aber sie habe „richtig gute Arbeit geleistet“ und den Denkmalschutz gewahrt.

Für den Bau der Terrasse gibt es aus Sicht des Kreises gute Gründe: So sei die Außengastronomie wirtschaftlich vorteilhaft für die Pächterin des Kulturcafés. Andererseits hätten viele Besucher aber auch den Wunsch nach einer solchen Außengastronomie geäußert, meint Dr. Wilk. „Bislang gab es da nur eine Art Notbehelf, in dem die Pächterin ein paar Tische und Stühle in den Hof gestellt und diese aus dem Gebäude heraus bewirtschaftet hat. Auf Dauer ist das natürlich keine Lösung, zumal der Kreissportbund jetzt das Gebäude bezogen hat.“

Unser großer Vorteil ist, dass wir aus der Sanierung von 2010, als wir die Gräfte schon mal leergepumpt hatten, den Untergrund genau kennen.“

Dr. Thomas Wilk, Kreisdirektor und Kämmerer

Deshalb habe der Kreis schon im Vorjahr eine Machbarkeitsanfrage an die Denkmalpfleger in Münster gerichtet, ob eine Terrasse auf der Südseite akzeptabel sei. Antwort der Denkmalpfleger, so Dr. Wilk: „Ja, wenn ihr es richtig macht.“

Im Kreishaus ist man überzeugt, es richtig zu machen: Entgegen anderslautenden Gerüchten wird der Kreis die Gräfte am Haus Opherdicke selbstverständlich erhalten, verspricht Dr. Wilk. „Unser großer Vorteil ist, dass wir aus der Sanierung von 2010, als wir die Gräfte schon mal leergepumpt hatten, den Untergrund genau kennen.“ Der felsige Untergrund sei das perfekte Fundament, um die Terrasse darauf aufzuständern. Vor Beginn der Arbeiten an der Terrasse werde die Gräfte deshalb leergepumpt. „Dabei werden wir wohl wieder eine erstaunlich große Zahl an Fischen finden, die wir dann artgerecht umsiedeln.“ Nach dem Bau der Terrasse wird der Bewuchs in der Gräfte zunächst radikal zurückgeschnitten und anschließend das Wasser wieder aufgefüllt.

Zugang zur Terrasse nur durch das Kulturcafé

Blick in das Kulturcafé von haus Opherdicke. (Foto: Thomas Kersten - Kreis Unna)
Blick in das Kulturcafé von Haus Opherdicke. (Foto: Thomas Kersten – Kreis Unna)

Die Terrasse wird auf Höhe der vorhandenen Gastronomie errichtet. Einen Zugang wird es nicht von außen, sondern nur barrierefrei über das Kulturcafé im Keller von Haus Opherdicke geben. Das äußerste rechte Fenster im heutigen Cafés wird durch eine Tür ersetzt und den Zugang über einen Steg zur Terrasse ermöglichen, wie der Kreisdirektor erläutert. „Die Terrasse wird also nicht mittig auf der Südseite, sondern versetzt vor dem linken Seitenflügel errichtet.“ Optisch soll sie sich an den bereits dort vorhandenen Notsteg anlehnen.

Auf die 52 Plätze sollen die vorhandenen hohen Bäume ihren Schatten werfen und angenehmes Sitzen ermöglichen. Sogar die Sonnenschirme sind in der Planung berücksichtigt. „Schirme mit irgendwelchen Werbebotschaften wird man dort vergeblich suchen“, verspricht Dr. Wilk.

Maximal 150.000 Euro soll die ganze Maßnahme kosten – einschließlich der Sonnenschirme und Bestuhlung. „Vermutlich werden wir aber eher weniger benötigen“, ist der Kreiskämmerer zuversichtlich.

Während die Terrasse und Außengastronomie schon beschlossen sind, ist über das gastronomische Gesamtkonzept für Haus Opherdicke das letzte politische Wort noch nicht gesprochen. „Bisher folgt das Café den Ausstellungen. Es gibt zwar auch andere Ansichten in der Politik“, räumt Dr. Thomas Wilk ein. „Unsere erste Ansprechpartnerin ist jedoch die jetzige Pächterin, Beate Swoboda.“ Der Kreisdirektor erinnert daran, dass es für die Gastronomie auf Haus Opherdicke ja auch schon einmal eine Ausschreibung gegeben hat:  Es gab keine einzige Bewerbung. „Sollte sich künftig doch noch jemand finden, der daran interessiert ist, höre ich mir gerne seine Vorstellungen an“, meint der Kreisdirektor und Kämmerer. Allerdings sei nur ein Café möglich auf Haus Opherdicke. Eine Küche oder Catering sei schon aus Platzgründen nicht machbar. „Darum werden wir immer klein bleiben.“

Insofern relativiere sich auch die Kritik, dass der Kreis Unna mit seinem Kulturcafé auf Haus Opherdicke privaten Gastronomen Konkurrenz mache. „Das ist nicht der Fall. Darüber habe ich auch mit dem Pächter der Schloß-Stuben nebenan gesprochen, der auch gar kein Interesse an einer Gastronomie auf Haus Opherdicke hat“, erklärt Dr. Thomas Wilk.

Haus Opherdicke, Terrasse


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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