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IHK-Wirtscharftsgipfel beim Montahydraulik, v.l.: Montanhydraulik-Geschäftsführer Josef Mertens, IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber, Bürgermeisterin Ulrike Drossel, Dr. Vors. Geschäftsführer d. Montanhydraulik Dr. Ralf Becker, Fachbereichsleiter Uwe Nettlenbusch, Personalchef GastroHero Peter Schütte und IHK-Regionalbetreuer Gero Brandenburg. (Foto: P. Gräber - Emscherblog.de)

IHK-Gipfel: Hervorragende Perspektive für lokale Wirtschaft

IHK-Wirtscharftsgipfel beim Montahydraulik, v.l.: Montanhydraulik-Geschäftsführer Josef Mertens, IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber, Bürgermeisterin Ulrike Drossel, Dr. Vors. Geschäftsführer d. Montanhydraulik Dr. Ralf Becker, Fachbereichsleiter Uwe Nettlenbusch, Personalchef GastroHero Peter Schütte und IHK-Regionalbetreuer Gero Brandenburg. (Foto: P. Gräber - Emscherblog.de)
IHK-Wirtscharftsgipfel beim Montahydraulik, v.l.: Montanhydraulik-Geschäftsführer Josef Mertens, IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber, Bürgermeisterin Ulrike Drossel, Dr. Vors. Geschäftsführer d. Montanhydraulik Dr. Ralf Becker, Fachbereichsleiter Uwe Nettlenbusch, Personalchef GastroHero Peter Schütte und IHK-Regionalbetreuer Gero Brandenburg. (Foto: P. Gräber – Emscherblog.de)

Das Wirtschaftsgespräch der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund fand heute (13. November) bei der Montanhydraulik GmbH statt. Zusammen mit IHK-Regionalbetreuer Gero Brandenburg begrüßte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Dr. Ralf Becker, die gut 60 Teilnehmer. Einen beeindruckenden Einblick in die Produktionsabflüsse bei Montanhydraulik  bekamen die Gäste vor Beginn des offiziellen Teils bei einer Führung durch das bereits 1952 gegründete Unternehmen.

Zur Begrüßung ging Gero Brandenburg kurz auf die „sehr gute wirtschaftliche Lagerin der Region“ ein.  Dieser werde auchdurch die aktuelle Herbst-Umfrage der IHK belegt, an der sich 181 Unternehmenmit rund 34 000 Beschäftigten beteiligten. 97 Prozent der Unternehmen beurteilenihre aktuelle Geschäftslage als gut oder befriedigend. „Das Konjunkturklima könntekaum besser sein“, so Gero Brandenburg.  GrößteSorge der Unternehmen ist der sich abzeichnende Mangel an Fachkräften. Indiesem Zusammenhang betonte Brandenburg den besonderen Wert der dualen Ausbildungund verwies auf die erfolgreichen IHK-Initiativen wie das Azubi-Speed-Datingund das Azubi-Botschafter-Projekt.

„Ein Riesenkompliment für die Holzwickeder Unternehmen“ gab es hier von IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber für die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen: Im Vorjahr stellten die Holzwickeder Betriebe und Unternehmen insgesamt 109 Ausbildungsverhältnisse,in diesem Jahr sind es schon jetzt 112.  „Und es kommen noch jeden Tag neue Ausbildungsverträge bei uns herein“, so Schreiber.

Auch Haushaltslage der Gemeinde erfreulich

Die Gemeinde Holzwickede wurden vertreten durch die Bürgermeisterin und Fachbereichsleiter Uwe Nettlenbusch, der für den erkrankten Wirtschaftsförderer Stefan Thiel  eingesprungen war. Von der guten Konjunktur und den  Gewerbsteuer-Erträgen profitert natürlich die ganze Gemeinde, betonte Ulrike Drossel. Sie wies auf die „sehr erfreuliche Haushaltslage“ der Gemeinde hin, die bei Erträgen/Aufwendungen von rd. 48,2 Mio. Euro im kommenden Jahr rd. 41 000 Euro Überschuss erwirtschaften wird.Wichtig für die Unternehmen am Ort: Die Gewerbesteuer bleibt mit dem niedrigsten Hebesatz von 460 v.H.  unverändert die niedrigste kreisweit.

Sorge bereiten der Gemeinde allerdings die steigenden Transferleistungen und hier insbesondere die differenzierte Kreisumlage für die Aufgaben der Jugendhilfe.  

Dennoch rechnet die Gemeinde, so die Bürgermeisterin, in diesem Jahr mit einem Haushalts überschuss von rd. 1,5 Mio. Euro. Zudem wird die Gemeinde von 2016 bis einschließlich 2019 insgesamt rd. elf Mio. Euro Schulden abgebaut haben. Anders ausgedrückt: In diesem Jahr hat jeder Holzwickeder Einwohner rein rechnerisch 1 960 Euro Schulden – nächstes Jahr wird die Pro-Kopf-Verschuldung nurmehr 1 380 Euro betragen.

Schuldenabbau trotz Großprojekte

Die gute Haushaltslage sei auch wichtig, betonte Ulrike Drossel: „Denn wir werden auch ein neues Rat- und Bürgerhaus errichten.“  Uwe Nettlenbusch ging kurz darauf ein, wie sich Holzwickede verändern und weiterentwickeln will – abgesehen von diesem wichtigsten ISEK-Projekt. Beim Breitbandausbau, für den erhebliche Fördermittel bereitgestellt wurden, „laufen wir allerdings gerade vor eine Wand“. Was der Fachbereichsleiter Technische Dienste damit meint: Bei einer Ausschreibung hat sich gerade kein einziges Unternehmen gemeldet, das gemeinsam mit der Gemeinde den Breitbandausbau in Holzwickede angehen will. „Wir versuchen gerade eine neue Ausschreibung mit etwas gelockerten  Auflagen und damit attraktiveren Bedingungen für die Unternehmen zu erarbeiten.“ 

Die Testbuslinie in den Eco Port sei recht vielversprechend angelaufen. Von 100 Tickets wurden aus dem Eco Port bereits 70 angerufen. Weitere werden wohl noch folgen. Mit dem Wohnpark Emscherquelle sei auch ein großes Neubaugebiet auf einem ehemaligen Kasernengelände geplant. Als weitere Stichpunkte nannte Nettlenbusch die Überplanung der Montanhydraulikstraße. Hier befinden wir uns mitten im Planungsprozess und beschäftigen uns gerade sehr intensiv mit der Frage des Grunderwerbs, der nötig ist.“ Schließlich soll im kommenden Jahr auch ein Klimaschutzkonzept erstellt werden.

Fachkräftesicherung, Breitbandausbau und Digitalisierung

IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber berichtete über Aktuelles aus der IHK-Arbeit: Mit den im September von der Vollversammlung verabschiedeten wirtschaftspolitischen Leitlinien sei die Grundlage für die künftige IHK-Arbeit gelegt. Drei Dauerthemen werden den Wirtschaftswandel in den nächsten Jahren bestimmen: die Fachkräftesicherung,  der Breitbandausbau und die Digitalisierung der Wirtschaft.

Gerade gestern erst habe die IHK gemeinsam mit dem DGB ein Papier zur Optimierung des Verkehrs auf den Weg gebracht. Mit Blick auf die Ruhrkonferenz stellte der IHK-Chef das Programm der Ruhrgebietskammern (Initiative Agenda.Ruhr) vor. „Wir werden uns als treibende Kraft im Strukturwandel bei allen Fragestellungen aktiv einmischen“, kündigt Schreiber an.

Montanhydraulik auf echtem Wachstumskurs

Im Anschluss gewährte Dr. Ralf Becker, Vorsitzender der Geschäftsführung, einen Blick hinter die Kulissen der Montanhydraulik GmbH. Mit zwölf Standorten und über 1 200 Mitarbeitern zählt die Unternehmensgruppe zu den weltweit führenden Produzenten von Hydraulikzylindern und hydraulischen Systemen. Zudem gehört Montanhydraulik seit vielen Jahren zu den stärksten Ausbildungsbetrieben. Wie Dr. Becker erläuterte ist die Lage auch bei Montanhydraulik gut. Erstmals befindet sich das Unternehmen in diesem Jahr wieder „auf einem echten Wachstumskurs“.  Montanhydraulik hat zwar noch keinen Mangel an Fachkräften. „Aber es ist schwieriger für uns geworden, qualifiziertes Personal zu bekommen.“   Montanhydraulik produziert zwar für den Weltmarkt, gut 80 Prozent der Produkte bleiben dennoch in Deutschland.

Um sich international besser aufzustellen, vor allem im Bereich Wartung und Reparatur hat Montanhydraulik im Vorjahr in Nordamerika die beiden Unternehmen HYCO Alabama und HYCO Kanada von einem deutschen Wettbewerber übernommen. Wegen der viel geringeren Lohnkosten in Nordamerika können dort auch kleinere Zylinder gebaut werden, während alle großen Produkte weiter in Deutschland gefertigt werden. Das diene nicht nur der Größe der Unternehmensgruppe. „Damit wird auch unser Standort hier in Europa direkt gestärkt“, so Dr. Becker. Zusammen mit dem Unternehmenszweig in Indien, von wo aus der gesamte asiatische Markt bedient wird, sieht sich das Holzwickeder Unternehmen global gut aufgestellt.

Werden übrigens alle 30 Geschäftsführer der globalen Unternehmensgruppe in der Hauptverwaltung in Holzwickede zu Gast sein.

Strategien zur Nachwuchsgewinnung bei GastroHero

Auch GastroHero, angesiedelt im Eco Port,  ist stets auf der Suche nach qualifiziertem Nachwuchs. 2013 wurde das Unternehmen von Mark Baukmann, Andreas Korsus und Jens Schütte gegründet, um professionellen Gastronomiebedarf anzubieten. Begonnen hat das Start-up mit 30 Mitarbeitern im Technopark Dortmund. Viele tausend Bestellungen später ist in Holzwickede daraus ein stark wachsendes Unternehmen mit inzwischen 170 Mitarbeitern und Online-Shops in sieben Ländern geworden. Personalchef Peter Schütte zeichnete die Erfolgsgeschichte nach und erläuterte die Strategien des Unternehmens zur Nachwuchsgewinnung, die bis zu Weiterbildungen in Zusammenarbeit mit der Dortmunder Hochschule für Oekonomie & Management (FOM) über die duale Ausbildung hinaus geht. Aktuell bildet GastroHero 17 Nachwuchskräfte aus, davon zwei in der dualen Ausbildung. Lobende Worte fand Schütte für den Standort Holzwickede, an den das Unternehmen übersiedelte. „Die Verkehrsinfrastruktur ist sehr gut. Wir mögen aber auch die kurzen Wege und die enge Zusammenarbeit. Wir spüren, dass man hier ein offenes Ohr für uns hat.“

IHK-Wirtschaftsgipfel


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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