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Holzwickede kein unsicheres Pflaster: CDU scheitert mit Antrag zu Polizeipräsenz

Mit ihrem Antrag, ordnungspolitisches Konzept zur Erhöhung der Polizeipräsenz durch die Verwaltung erstellen zu lassen, ist die CDU im Haupt- und Finanzausschuss gescheitert.

CDU-Chef Frank Lausmann begründete den Antrag in der Sitzung damit, dass die Polizei wieder stärker sichtbar sein müsse in der Gemeinde. Viele Bürger fühlten sich unsicher. „Wir haben zwei Polizisten hier in Holzwickede, doch wo sind die denn anzutreffen? Unsere Polizeistation ist nicht besetzt.“ Sein Fraktionsmitglied Winfried Hardung setzte noch einen drauf: „Man kann die Polizei aus Holzwickede nicht erreichen“, behauptete er. „Ich habe drei Tage lang insgesamt zwölf Mal versucht, die Polizei telefonisch zu erreichen und nicht einmal Kontakt gehabt.“  Allerdings räumte Hardung ein, es nicht über den Notruf 110 versucht zu haben.

Ich habe drei Tage lang insgesamt zwölf Mal versucht, die Polizei telefonisch zu erreichen und nicht einmal Kontakt gehabt.“ 

Winfried Hardung, CDU-Ratsherr

Dass die Polizei in Holzwickede nicht präsent sei, stimme einfach nicht, so die Sprecher der übrigen Fraktionen: „An der Nord- und Aloysiusschule sehe morgens sehr häufig die Polizei“, so etwa Jochen Hake (FDP). „Wir haben eine funktionierende Ordnungspartnerschaft mit der Polizei“, so Hake weiter. „Ein ordnungspolitisches Konzept können wir hier nicht erarbeiten, weil wir gar nicht zuständig sind.“

CDU/FDP-Regierung baute Polizei ab

„Aus der Erfahrung von früher heraus kann man schon den subjektiven Eindruck haben, dass es weniger Polizei in der Gemeinde gibt“, räumte Grünen-Sprecher Friedhelm Klemp ein. „Doch die Polizei eingespart hat die vorige CDU/FDP-Regierung. Wir hier in Holzwickede sind aber noch ganz gut aufgestellt.“

Nach Ansicht von SPD-Sprecher Manfred Matysik mag es durchaus Bürger geben, die sich unsicher fühlen. „Aber das ist ein Gefühl und dagegen können wir nichts tun. Auf gar keinen Fall ist die Gemeinde ein unsicheres Pflaster.“

Fraktionen lehnen „Augenwischerei“ ab

Die Verwaltung verwies dazu auch auf die jüngste Kriminalstatistik, nach der Holzwickede absolut unauffällig ist.  Bei nahezu allen Straftatbeständen wie Wohnungseinbruch, Diebstahl und Körperverletzung seien die Delikte sogar eindeutig rückläufig.

„Wir wären ja auch schon mit einem Bericht der Polizei hier im Ausschuss zufrieden“, ruderte Frank Lausmann zurück, als sich abzeichnete, dass der Antrag seiner Fraktion scheitern würde. Doch auch das hielten die übrigen Fraktionen für überflüssig. „Ich habe nichts gegen eine Einladung der Polizei“, brachte es Jochen Hake auf den Punkt. „Aber ändern werden wir damit gar nichts.  Darum wäre das doch nur Augenwischerei.“

CDU, Haupt-und Finanzausschuss


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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