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Gemeinde stellt Sozialassistenten für Flüchtlingsfragen ein

Flüchtlinge
Zu bedarfsgerechteren Betreuung der Flüchtlinge hat die Gemeinde nun einen Sozialassistenten eingestellt: Blick in eine Gemeinschaftsküche der Unterkünfte an der Massener Straße. (Foto: Peter Gräber)

Im Ausschuss für Jugend, Familie, Senioren und Gleichstellung hatte es der 1. Beigeordnete Uwe Detlefsen schon in seinem Bericht zur Situation der Flüchtlinge in Holzwickede in Aussicht gestellt: Die Verwaltung werde den zuständigen Fachbereich II  personell nachbessern, um die zugewiesenen Flüchtlinge sachgerechter betreuen zu können. Jetzt hat der Beigeordnete seine Ankündigung überraschend schnell umgesetzt einen zusätzlichen Mitarbeiter gefunden. Der neue “Sozialassistent“ (Uwe Detlefsen: „Irgendeine Bezeichnung brauchten wir ja für den neuen Mitarbeiter“) ist zum 1. April morgen zunächst für ein Jahr befristet eingestellt worden.

Stelle auf ein Jahr befristet

Eine Befristung der Stelle, die aus Sicht der Gemeinde durchaus sinnvoll ist, macht es normalerweise schwieriger, qualifiziertes Personal zu finden. Das weiß auch Uwe Detlefsen. „Doch in diesem Fall haben wir wirklich richtig Glück gehabt und einen bereits etwas ältere, aber sehr qualifizierten Mitarbeiter gefunden“, freut sich Holzwickedes Beigeordneter. Thomas Melchert, der neue Sozialassistent, hat in zahlreichen Ländern dieser Welt in der Entwicklungshilfe gearbeitet, kennt also einige der Herkunftsländer der Flüchtlinge aus eigener Erfahrung. Besonders wichtig aber: „Unser neuer Sozialassistent spricht mehrere Sprachen, was die Kommunikation mit unseren Flüchtlingen in der Gemeinde natürlich sehr erleichtert“, so Detlefsen.

Glücksfall: Mehrsprachiger Entwicklungshelfer

Thomas Melchert soll als Sozialassistent  nach den Vorstellungen des Beigeordneten das Bindeglied zwischen den Flüchtlingen und ehrenamtlichen Helfern auf der einen Seite und der Gemeindeverwaltung auf der anderen Seite sein und die ehrenamtlichen Aktivitäten mit der Verwaltung koordinieren. „Es geht nicht darum, irgendeine ehrenamtliche Hilfe abzuwürgen“, betont Detlefsen. „Aber aus meiner Sicht ist es sehr wichtig gewesen, dass die zahlreichen, sehr engagierten ehrenamtlichen Initiativen eine sinnvolle Struktur bekommen. Wir müssen ja auch sehen, dass wir nicht an den Bedürfnissen der Menschen vorbei helfen. Mit manchen Dingen tun wir den Flüchtlingen vielleicht gar keinen Gefallen.“

Bedarfsgerechte Hilfen notwendig

Was Holzwickedes Beigeordneter meint, macht er an einem Beispiel deutlich: „Es geht nicht darum,. Den Menschen irgendetwas vorzuenthalten. Aber wir haben hier ja auch Flüchtlinge aus außereuropäischen Ländern, die in ihrer Heimat nicht einmal Strom gehabt haben. Da macht es doch keinen Sinn, wenn wir diesen Menschen hier eine Mikrowelle hinstellen. Die haben vielleicht ganz andere Bedürfnisse.“  Auch Wäschetrockner machen für einen Flüchtling wenig Sinn, der bislang gewohnt war, seine Wäsche auf einer einfachen Leine zu trocken.

Dass in der Person des neuen Sozialassistenten jemand gefunden werden konnte, der in vielen Regionen dieser Welt gelebt und gearbeitet hat und die Lebensumstände der Menschen dort kennt,  sei ein „echter Glücksfall“.  Auch den ehrenamtlichen Helferkreis der Flüchtlinge hat der 1. Beigeordnete inzwischen schon über die Einstellung des neuen Sozialassistenten Thomas Melchert informiert.

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Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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