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Die wichtigsten Gebühren für die Holzwickeder Haushalte werden nächstes Jahr moderat steigen. (Foto/Montage: P. Gräber - Emscherblog)

Die zweite Miete sinkt leicht: Gebühren bleiben 2016 stabil

Gute Nachricht für die Holzwickeder Haushalt: Die zweite Miete, die wichtigsten umlagefähigen Gebühren der Gemeinde, bleibt stabil. Die Belastung eines Vier-Personen-Musterhaushaltes mit den Gebühren für Abwasser, Abfall und Straßenreinigung sinkt sogar leicht um 7,22 Euro auf insgesamt 922,20 Euro im Jahr. Die neuen Gebührensatzungen, die im Dezember mit dem Haushaltsentwurf für kommendes Jahr beschlossen werden sollen,  wurden in der Sitzung des Haupt- und Finzausschusses heute von Kämmerer Rudi Grümme vorgestellt.

Abwasser: Investition in das Kanalnetz zahlt sich aus

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Die Abwassergebühr sinkt leicht. (Foto: R_by_Hartmut910_pixelio.de)

Danach muss der Holzwickeder Musterhaushalt für die Abwasserbeseitigung im nächsten Jahr insgesamt 581,20 Euro aufbringen. Das sind 35,30 Euro weniger als in diesem Jahr. Diese kombinierte Gebühr setzt sich wie folgt zusammen: Bei angenommenen 130 m2 versiegelter Fläche und einem Gebührensatz von 1,16 Euro werden 150,80 Euro fällig. Bei angenommenen 160 m3  Frischwasserverbrauch einem Gebührensatz von 2,87 Euro werden außerdem 430,40 Euro fällig.

Die Entwicklung der kostendeckend zu formulierenden Abwassergebühren fällt auch deshalb so günstig aus, weil die Gemeinde Holzwickede ihr Kanalnetz – anders als andere Kommunen – gut in Schuss gehalten hat und regelmäßig rund eine Million Euro pro Jahr in den Erhalt investiert.

Die Abwassergebühr beträgt für Gebührenpflichtige, die ihre Abwässer in gemeindliche Abwasseranlagen ableiten, nächstes Jahr je m3 Schmutzwasser 2,69 €/jährlich sowie je m2 angeschlossene Grundstücksfläche 1,16 €/jährlich. 

Abfall: Fremdeinwürfe kostensteigernd

Gelbe
Die Müllgebühr steigt leicht. Vor allem wegen der vielen Fehleinwürfe in die gelbe Tonne. (Foto: Archiv)

Bei der  Abfallbeseitigung sieht die Bilanz nicht ganz so positiv aus. Hier muss der Holzwickeder Musterhaushalt nächstes Jahr insgesamt 308,40 Euro für die Abfallbeseitigung zahlen. Das sind 25,68 Euro mehr als in diesem Jahr. Zugrunde gelegt wurde für diese Berechnung eine 120-Liter-Tonne und 14-tägliche Abfuhr (236,64 Euro) und eine Biotonne mit 60 l und 14-täglicher Abfuhr (71,76 Euro).

Da die Abfallmenge schon seit Jahren ebenso wie die Kosten für die Müllverbrennung relativ konstant ist, sind auch bei den kostendeckend zu gestaltenden Müllgebühren keine großen Kostensprünge zu erwarten. Dass die Müllgebühren höher als in diesem Jahr ausfallen liegt vor allem daran, dass die Holzwickede bei der Entsorgung des Verpackungsmülls schlampen. Nachdem die durchsichtigen gelben Säcke abgeschafft wurde, so bestätigt Kämmerer Rudi Grümme, sind die Fremdbeigaben in der gelben Tonne drastisch gestiegen: In diesem Jahr landete über 100 Tonnen Abfälle in den gelben Tonnen, die dort eigentlich nicht hineingehören und mühsam von Hand aussortiert werden mussten. „Das kostet natürlich und diese Kosten schlagen sich auch im gebührenhaushalt nieder“, erläutert der Kämmerer.

Die Gebühren für die Abfuhr der Restmüllbehälter (graue Tonne) betragen nächstes Jahr:
          60 l Fassungsvermögen bei 14täglicher Leerung             134,64 Euro    
          60 l Fassungsvermögen bei 4wöchentlicher Leerung        67,32 Euro
          80 l Fassungsvermögen bei 14täglicher Leerung             168,72 Euro
          80 l Fassungsvermögen bei 4wöchentlicher Leerung        84,36 Euro
        120 l Fassungsvermögen bei 14täglicher Leerung             236,64 Euro
        120 l Fassungsvermögen bei 4wöchentlicher Leerung      118,32 Euro
        240 l Fassungsvermögen bei 14täglicher Leerung             448,80 Euro
        240 l Fassungsvermögen bei 4wöchentlicher Leerung      224,40 Euro
        660 l Fassungsvermögen bei wöchentlicher Leerung      2.899,08 Euro
        660 l Fassungsvermögen bei 14täglicher Leerung           1.449,48 Euro
        660 l Fassungsvermögen bei 4wöchentlicher Leerung       724,68 Euro
     1.100 l Fassungsvermögen bei 14täglicher Leerung           4.394,76 Euro
     1.100 l Fassungsvermögen bei 14täglicher Leerung           2.197,32 Euro
     1.100 l Fassungsvermögen bei 4wöchentlicher Leerung    1.098,72 Euro
Die Biotonne kostet
120 l bei 14täglicher Leerung                                                         105,84 Euro
60 l bei 14 täglicher Leerung                                                            71,76 Euro

Straßenreinigung: Der Winterdienst macht den Unterschied

Die Gebühr für die Straßenreinigung bleibt stabil. (Foto: Archiv)
Die Gebühr für die Straßenreinigung bleibt stabil. (Foto: Archiv)

Leicht gestiegen sind auch die Gebühren für die Straßenreinigung. Im nächsten Jahr müssen die Anlieger 1,51 Euro je laufenden Meter zahlen. Bei einer  angenommen Länge von 20 Metern sind das 32,60 Euro im Jahr – 2,40 Euro mehr als in diesem Jahr. Letztlich resultiert diese leichte Kostensteigerung aus einem mehr oder weniger umfangreichen Winterdienst.

Die Straßenreinigungsgebühren im nächsten Jahr betragen:
Anliegerstraße                                                     1,63 Euro/m
Haupterschließungsstraße                                1,45 Euro/m
Hauptverkehrsstraße                                         1,27 Euro/m
Straßen, die nur den Winterdienst nutzen      0,39 Euro/m

Wochenmarkt: Standgebühr seit Jahren unverändert

Freuen können sich auch die Markthändler: Die kostendeckende Standgebühr bleibt, wie schon seit vielen Jahren, bei 1 Euro/m2 Marktstand auch im kommenden Jahr unverändert erhalten.

Fäkalienabfuhr in den Außenbereichen

Schließlich bleibt auch die Gebühr für die Entsorgung von Grundstücksentwässerungsanlagen in den Außenbereichen (Fäkalienabfuhr) unverändert. Die Entsorgung der im Außenbereich anfallenden rund 200 m3 Fäkalien kostet auch im nächsten Jahr 29 Euro/m3.

Haushalt doch noch ausgeglichen – keine Steuererhöhungen

Unterm Strich bleiben die Gebührensatzungen im nächsten Jahr also weitgehend unverändert. Daneben hatte Kämmerer Rudi Grümme aber auch noch weitere gute Nachrichten zu verkünden: So kann die Gemeinde Holzwickede im nächsten Jahr auf Steuererhöhungen komplett verzichten. „Die Hebesätze für die Grundsteuer und auch die Gewerbesteuer bleiben unverändert“, erklärt Holzwickedes Kämmerer. Aufgrund deutlicher Einnahmeverbesserungen, die sich erst nach Einbringung des Haushaltsentwurfes ergeben haben, kann Kämmerer Rudi Grümme nächstes Jahr nun doch noch einen ausgeglichen Haushalt vorlegen.  „Die schwarze Null steht“, so Grümme nicht ohne Stolz. „Wir haben sogar einen kleinen Überschuss von rund 37.000 Euro.“

Gebührenhaushalte


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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