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Bürgerblock nominiert Ulrike Drossel: Auch Grüne und FDP tragen Spitzenkandidatin mit

Nach der einstiommigen Nominierung von Ulrike Drossel zur Spitzenkandidatin gratulierte BBL-Chef Thomas Wolter ihr mit einem Blumenstrauß. (Foto: Peter Gräber)
Nach der einstimmigen Nominierung von Ulrike Drossel zur Spitzenkandidatin gratulierte BBL-Chef Thomas Wolter ihr mit einem Blumenstrauß. (Foto: Peter Gräber)

Erwartungsgemäß haben die Mitglieder des Unabhängigen Bürgerblocks in ihrer Versammlung am Dienstagabend (24.3.) im Dorfkrug einstimmig Ulrike Drossel als Spitzenkandidatin für die Bürgermeisterwahl im September nominiert. Nicht ganz so erwartungsgemäß haben sich auch die Mitglieder der Grünen und der FDP in ihren Versammlungen zuvor schon dafür ausgesprochen, die BBL-Fraktionsvorsitzende als ihre Kandidatin für das Spitzenamt und Herausforderin von Michael Klimziak (SPD) mitzutragen.

Wie der BBL-Vorsitzende Thomas Wolter erklärte,  habe es seit Dezember mehrere Gespräche mit den Grünen, der FDP und auch der CDU gegeben. Anfangs sei man sich noch einige gewesen über das Ziel, die rote Spitze im Rathaus abzuschaffen. Doch die CDU-Vertreter haben in allen Gesprächen immer wieder anklingen lassen, dass sie eine externe Ausschreibung bevorzugten, um einen Kandidaten für das Bürgermeisteramt zu finden.  Bürgerblock, Grüne und FDP hätten jedoch einen Kandidaten, der aus der Gemeinde kommt, bevorzugt und die CDU mehrfach daran erinnert, dass sie schon einmal mit einem auswärtigen Kandidaten bei einer Bürgermeisterwahl gescheitert sei.

Schließlich hätten sich Grüne und FDP auf Ulrike Drossel festgelegt, sofern auch der Bürgerblock seine Fraktionsvorsitzende heute nominiere, erklärte Wolter vor der Abstimmung am Dienstagabend:   „Es bleibt zu wünschen, dass auch die CDU noch rechtzeitig in der Meldefrist einen Kandidaten findet“, so der BBL-Chef süffisant.  Der Bürgerblock und auch die Grünen und die FDP hätten anders als die CDU nie nach der Parteizugehörigkeit des Spitzenkandidaten gefragt.

Es bleibt zu wünschen, dass auch die CDU noch rechtzeitig in der Meldefrist einen Kandidaten findet“

Thomas Wolter, Vorsitzender des Unabhängigen Bürgerblocks

Ein Bürgermeister müsse nicht für eine Partei, sondern für alle Menschen in der Gemeinde da sein, so Wolter weiter. „Ein guter Bürgermeister holt die Menschen dort ab, wo sie stehen.“ Der BBL-Chef verglich den Bürgermeister einer Gemeinde mit dem Dirigenten eines Orchesters oder Chores. Nur noch kindliche Gemüter stellen sich vor, dass ein Dirigent allein entscheidet, was und wie die Musik gespielt wird.  „Doch das Zeitalter herrischer Dirigenten ist vorbei“, so Thomas Wolter. Der Dirigent eines Orchesters oder Chores erreiche nur dann ein harmonisches Klangbild, wenn er jeden einzelnen Musiker oder jedes Chormitglied erreicht und mitnimmt. Und der Bürgerblock sehe Ulrike Drossel in der Rolle eines modernen Dirigenten: Als Bürgermeisterin, die auf Bürger zugehe, sie mitnehme, kompromissbereit sei, aber – falls nötig – auch schwere Entscheidungen treffen könne.

Einstimmiges Votum für Ulrike Drossel

Ihr Ziel als Bürgermeisters werde es  sei es, ein harmonisches Miteinander zu finden, Ideenreichtum, selbstständiges Handeln und Kreativität zu fördern. Das gelte insbesondere für die Gemeindeverwaltung. Jeder  einzelne Mitarbeiter dort habe die volle Unterstützung des Bürgermeisters verdient. Sinnvoll sei es etwa, wenn die Verwaltung künftig stärker den Austausch mit anderen Kommunen suche. „Der Blick über den Tellerrand schadet nicht“, so Thomas Wolter. „Man muss ja nicht jedes Mal das Rad neu erfinden.“

Niemand werde als Bürgermeister geboren,  so Wolter weiter. „Aber unsere Kandidatin ist bereit, die verantwortungsvolle Aufgabe anzunehmen und sich ihr zu stellen, bat der BBL-Chef um Unterstützung für Ulrike Drossel.

Wichtigste politischen Ziele umrisssen

Nach der Abstimmung, in der sich alle 23 Stimmberechtigten für die Fraktionsvorsitzende aussprachen, stellte die Spitzenkandidatin klar, was man von ihr erwarten darf: Als Bürgermeisterin werde sie sich allen Holzwickeder Bürgern verpflichtet fühlen, auch der parteiunabhängigen Landschaft. „Ich stehe für ein ehrliches Miteinander, Kampfeswillen, Hartnäckigkeit, Respekt vor jedem Einzelnen und Führung von Gesprächen auf Augenhöhe.“

Als ihre wichtigsten politische Ziele nannte die frischgebackene Bürgermeisterkandidatin

  • Förderung der Wirtschaft, um damit  den Erhalt der Steuereinnahmen zu festigen und den Haushalt der Gemeinde zu verbessern.
  • Förderung des Gebäude- und Energiemanagements. Damit würden Kosten gesenkt und die ökologische Klimabilanz verbessert – Stichwort Photovoltaikanlage mit täglicher Anzeige der Ökobilanz.
  • Entwicklung eines demografischen Konzepts, um die Entwicklung von Jung und Alt, Gewerbe und Immobilien und vieles mehr vorausschauend und gezielt lenken zu können.
  • Die Verwaltung zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen mit besserer Kommunikation zu den Bürgern führen.
  • Förderung des Ehrenamtes.
  • Eigeninitiative von Verwaltungsmitarbeitern stärken und fördern sowie ganz oben auf ihrer persönlichen Agenda
  • die offene, enge und transparente Zusammenarbeit mit den Holzwickeder Parteien.

Bis zur Wahl im September seien es noch 165 Tage, appellierte Ulrike Drossel an die Holzwickeder: „Wir Bürger meistern das“  eröffnete sie gemeinsam mit dem Bürgerblock offiziell die heiße Phase des Wahlkampfes um das Bürgermeisteramt in Holzwickede.

Information: Ulrike Drossel ist verheirat und hat zwei Kinder. Seit 1979 lebt sie mit ihrem Mann in Holzwickede, seit 1993 in Hengsen. Nach dem Schulabschluss 1974 absolvierte Ulrike Drossel eine Ausbildung als Bankkauffrau bei der Sparkasse Dortmund. 1985 machte sich Ulrike Drossel gemeinsam mit ihrem Mann selbstständig und gründete eine Agentur für Industriefilme, die beide bis heute erfolgreich führen. Dem Bürgerblock gehört Ulrike Drossel seit 1999 an. Zunächst war sie sachkundige Bürgerin, seit 2004 gehört sie auch dem Rat der Gemeinde Holzwickede an. Seit mehr als zwei Jahren leitet Ulrike Drossel die Ratsfraktion als Vorsitzende. Seit der jüngsten Kommunalwahl ist sie außerdem Vorsitzende des  Fachausschusses für Jugend, Familie, Senioren und Gleichstellung. 


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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