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Die Verwaltungsspitzen, li. Fachbereichsleiter Matthias Aufermann, leiteten die Evakuierung vom Sammelplatz hinter dem Seniorenhaus Caroline. (Foto: P. Gräber - Emscherblog.de)

Auch Gemeinde von Bombenfund überrascht: Bürger sofort informiert

Die Verwaltungsspitzen, li. Fachbereichsleiter Matthias Aufermann, leiteten die Evakuierung vom Sammelplatz hinter dem Seniorenhaus Caroline. (Foto: P. Gräber - Emscherblog.de)
Von hier wurde die Evakuierung nach dem Bombenfund geleitet: die Einsatzleitung auf dem Parkplatz neben dem Treffpunkt Villa, li. Fachbereichsleiter Matthias Aufermann. (Foto: P. Gräber – Emscherblog.de)

Nach dem Bombenfund, der gestern den größten Evakuierungseinsatz der vergangenen Jahre auslöste, wurde unter den betroffenen Bewohnern auch Kritik laut: Die Gemeinde Holzwickede hätte die Bürger früher informieren müssen, da man im Rathaus schon einige Wochen vorher gewusst habe, dass auf dem Baugrundstück an der Rausinger Straße 90 eine Bombe liege.

Diese Kritik wies der zuständige Fachbereichsleiter Matthias Aufermann heute auf Nachfrage des Emscherblogs zurück. „Wir haben definitiv selbst erst gestern Mittag erfahren, dass eine Bombe gefunden wurde. Nachdem die Feuerwerker entschieden haben, die Bombe sofort zu entschärfen, haben wir unverzüglich die Öffentlichkeit informiert und mit den Evakuierungsmaßnahmen begonnen.“

Matthias Aufermann räumt ein, dass ein Bombenverdacht durchaus vorher bekannt gewesen sei. „Aber Verdachtsfundorte haben wir noch einige andere in der Gemeinde. Die geben wir aber grundsätzlich nicht bekannt, weil wir die Menschen nicht unnötig beunruhigen wollen.“

Das ganze Ruhrgebiet ist mit Verdachtsfundorten übersät

Holzwickede war bis zum 2. Weltkrieg Standort des größten Güterbahnhofes des Deutschen Reiches und damit ein wichtiges Ziel der Alliierten-Bomber. Die Suche nach Blindgängern aus dem 2. Weltkrieg gehört in der Gemeinde deshalb zur Routine auf jedem Baugrundstück. Das gilt auch für das gesamte Ruhrgebiet, das mit Bombenverdachtsfundorten übersät ist.

Wenn aufgrund einer Luftbildauswertung oder bei Bauarbeiten vor Ort der Verdacht auf einen Sprengkörper aufkeimt, wird der Kampfmittelräumdienst in Arnsberg informiert. Der schickt seine Feuerwerker zur weiteren Sondierung der Verdachtsfundstelle heraus. „Oft stellt sich dann vor Ort heraus, dass nur ein großes Blech oder auch ein altes Fahrrad in der Erde liegt“, weiß Matthias Aufermann. „Bei uns war es gestern Mittag dann so, dass die Feuerwerker tatsächlich bei der Sondierung eine Zehn-Zentner-Bombe gefunden haben. Sie haben uns dann mitgeteilt, dass sie die Bombe sofort entschärfen müssen. Diese Entscheidung treffen die Feuerwerker ganz alleine, nicht wir.“

Ohnehin war die Zeit für das Entschärfen gestern bereits sehr knapp: „Es war praktisch schon dunkel, als die Feuerwerker den Zünder endlich draußen hatten“, so Matthias Aufermann.

Bombenfund


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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